Schluss mit langen und faden Behördengängen: Der Flur der Sozialpädagogischen Dienste im Amt für Jugend und Familie hat sich in eine Kunststrecke verwandelt. Über 65 kleinformatige Gemälde prangen an den Wänden im 2. Stock des Landratsamtes Würzburg. Entstanden sind die bunten Kunstwerke während eines Kunstprojekts mit der Mobilen Jugendbetreuung Würzburg der Jugendhilfe Creglingen.
Nach dem Motto „Hundertwasser trifft Amtsflur“ hat die Mädchengruppe der Mobilen Jugendbetreuung Würzburg in nur zwei Tagen eine beeindruckende Dauerausstellung geschaffen. „Ihr habt einen tollen Beitrag geleistet“, sagte stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer bei der Vernissage zu den jungen Künstlerinnen. „Durch eure Bilder mit ihrem ganz eigenen Charme ist ein bunter Flur entstanden, der widerspiegelt, was hier im Jugendamt gelebt wird.“
Ann-Kristin Kükenshöner, die pädagogische Leiterin der Mädchengruppe beim Träger Jugendhilfe Creglingen e.V. lobt die individuellen Werke, aber auch das gemeinsame Miteinander und das Durchhaltevermögen der zwölf Mädchen, die teilweise von ADHS und sozialen Interaktionsproblemen betroffen sind. Und Thomas Möginger, Bereichsleiter MOB Würzburg bei der Jugendhilfe Creglingen e.V., ergänzt: "Die Idee des Projekts war es, sich und die eigenen Gefühle über das Medium Kunst auszudrücken.“ Der Künstler Friedensreich Hundertwasser sei dafür wunderbar geeignet, erklärt die Sozial- und Kunstpädagogin Eva Forner, die das Projekt auf Seiten des Jugendamts betreute. „ In seinen Werken mit den leuchtenden Farben und der kompletten Abgrenzung von starren Linien können die Teilnehmerinnen sehr gut eigene Gefühle, Wünsche und Erlebtes darstellen.“
Auch Hermann Gabel, Fachbereichsleiter der Sozialen Dienste im Kreisjugendamt, steuerte eines der Kunstwerke bei. „Ganz begeistert“ zeigte er sich vom Vorher-Nachher-Effekt. „Die Atmosphäre auf unserem Amtsflur ist jetzt viel freundlicher“.