Bei sonnigem Bilderbuchwetter in bester Goldener-Oktober-Manier fanden sich am Sonntag wieder mehrere tausend Besucher in der Uffenheimer Altstadt ein, um an diesem 20. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung dem ebenfalls 20. Handwerkermarkt einen Besuch abzustatten.
Unter dem Motto „Ernte und Handwerk“ präsentierten sich Handwerker, Kunsthandwerker, Händler und landwirtschaftliche Erzeuger mit mehr als 50 Ständen dem interessierten Publikum, luden zum Mitmachen ein, boten ihre Produkte zum Verkauf an oder gewährten einen Einblick in die Tätigkeitsbereiche der vertretenen Berufsfelder.
Der Markt, der alljährlich am Tag der Deutschen Einheit stattfindet und vom Uffenheimer Gewerbeverein mit Hilfe von zahlreichen anderen Vereinen, Institutionen und Betrieben aus Uffenheim und Umgebung organisiert wird, ist mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Was vor einigen Jahren noch als echter Geheimtipp galt, hat sich inzwischen zu einem regelrechten Besuchermagneten gemausert und ist aus Uffenheims jährlichem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken.
Besonders bei schönem Wetter, wie es auch am vergangenen Sonntag der Fall war, herrscht während des Handwerkermarkts beinahe schon Ausnahmezustand in der Innenstadt, wenn sich die Besucher dicht an dicht durch die Straßen und Gassen schieben.
Auch in diesem Jahr gab es wieder Interessantes zu entdecken, Kurioses zu bestaunen und Leckeres zu verkosten. Vor allem jüngeren Besuchern bot sich die Gelegenheit, Handwerksberufe kennenzulernen, die zwar vor einigen Jahrzehnten noch allgegenwärtig waren, in der heutigen Zeit jedoch längst in Vergessenheit geraten und nahezu ausgestorben sind.
Egal ob Polsterer, Scherenschleifer, Korbmacher oder Besenbinder, so manch verdutzter Besucher staunte ob der ihm gänzlich unbekannten Berufsbezeichnungen nicht schlecht und umso neugieriger wurde den fleißigen Handwerksleuten bei ihrer Arbeit über die Schulter geblickt.
Neben den in der Versenkung verschwundenen Handwerksberufen, die in Uffenheim zumindest einmal im Jahr ihr großes Revival erleben, stellten sich auch die Handwerker vor, die in der heutigen Zeit noch bekannt und gefragt sind, wie zum Beispiel der Augenoptiker oder der nie aus der Mode zu kommen scheinende Zimmermann.
Vor allem bei den kleinen Besuchern erfreute sich der Stand von Richard Oppelt aus Archshofen bei Creglingen großer Beliebtheit. Auf den Spuren von Robin Hood konnten sich wagemutige Nachwuchsschützen mit handgeschnitzten Bögen im Bogenschießen versuchen. Dass dabei die meisten Pfeile die Zielscheibe verfehlten, fiel den jungen Hobbyschützen eher weniger ins Gewicht, denn Spaß machte es allemal.
Wer auf der Suche nach Dekorationsartikeln für Haus und Hof war, dem offenbarte sich ein wahres Eldorado an Gartenkeramik, Tonfiguren, Steinschmuck, Pflanzen und Gestecken sowie aus Heu gebundene Tiere. Im Gerlach-von-Hohenlohe Stift zeigte die Uffenheimer Volkshochschule unter der Leitung von Marianne Geißendörfer eine Ausstellung an preisgekrönten Klöppel- und Patchworkarbeiten, während die Landwirtschaftsschule mit einem Programm rund um das Thema Getreide informierte. Das populäre Bäuerinnencafé fand ebenfalls wieder großen Zuspruch.
Auch die Uffenheimer Feuerwehr war auf dem Handwerkermarkt vertreten und verkaufte Lose zu Gunsten der Jugendfeuerwehr. Als erster Preis winkte eine stattliche Wippkreissäge.
Wer von Hunger und Durst geplagt wurde, der konnte sich am reichhaltigen Angebot an Speisen und Getränken ergötzen. Besonders saisonale Köstlichkeiten wie Zwiebelkuchen und Bremser, aber auch die vom Gartenbauverein gedämpften Kartoffeln fanden großen Absatz. Zudem gab es Honig direkt vom Imker, selbst gemachte Marmelade, frisches Obst, verschiedenste Käsesorten oder auch exotische Gewürze.
Für die musikalische Unterhaltung in den Straßen und Gassen sorgten die Gollachgau-Musikanten nebst Drehorgelspieler und anderen Straßenmusikern. Die geöffneten Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt taten ihr übriges, dass auch bei der 20. Auflage des Uffenheimer Handwerkermarkts Besucher von nah und fern scharenweise in das mittelfränkische Städtchen pilgerten.