Am 9. Juni feierte im Münnerstädter Ortsteil Wermerichshausen Bildhauer Frédéric d'Ard seinen 77. Geburtstag. 1935 in Bukarest geboren, kam der Künstler 1980 nach Deutschland und siedelte nach langen Jahren in Würzburg 2004 in die Rhön um. Der Grund: Der Bildhauer brauchte Platz für seine Werkstatt. Da fügte es sich gut, dass im 260 Einwohner zählenden Wermerichshausen ein alter Bauernhof zum Verkauf stand. Und außerdem konnte d'Ard dort an eine abgerissene Tradition anknüpfen: Das Dorf war im 19. Jahrhundert ein Zentrum der Steinhauerei.
Frédéric d'Ard hat sich zu seinem 77. Geburtstag selbst ein Geschenk gemacht. Vor dem Wohnhaus des Bildhauers steht neuerdings eine neun Meter hohe „Säule der Erinnerung“ aus dunkel gestrichenem Fichtenholz. Darauf hat d'Ard wichtige Kraftquellen symbolisch verewigt: „Die Spitze der Säule verweist auf Brancusi, den „Vater der modernen Bildhauerei“. Er ist der Mentor der rumänischen Bildhauer“, erläutert d'Ard. Winkel und Zirkel stehen für die Freimaurerei: „Unser Prinzip: An sich arbeiten, um als Mensch besser werden zu können.“ Außerdem erinnert ihn die in drei Monaten geschaffene Säule an eine Rumänien-Reise mit seiner Lebensgefährtin vor zwei Jahren: „Im Moldaugebiet haben uns die geschnitzten Tore aus Holz beeindruckt.“ Die Säule hätte durchaus noch länger ausfallen können. D'Ard: „Aber es war kein Platz mehr in meiner Werkstatt. Ich hätte das Tor offen stehen lassen müssen, und im Winter ging das nicht.“