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BERGTHEIM: Biowärme jetzt auch für Privathaushalte

BERGTHEIM

Biowärme jetzt auch für Privathaushalte

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    Sorgen für Biowärme: (von links:) Die Biogasanlagenbesitzer Christoph, Christian und Sebastian Sauer, Matthias Förster und Thomas Merker von der Gasuf Gasversorgung Unterfranken und Bürgermeister Konrad Schlier.
    Sorgen für Biowärme: (von links:) Die Biogasanlagenbesitzer Christoph, Christian und Sebastian Sauer, Matthias Förster und Thomas Merker von der Gasuf Gasversorgung Unterfranken und Bürgermeister Konrad Schlier. Foto: Foto: Irene Konrad

    Seit Kurzem werden die Mehrzweckhalle, das Feuerwehrhaus und die Grundschule der Gemeinde Bergtheim mit Wärme aus erneuerbaren Energien beheizt. Bürgermeister Konrad Schlier ist stolz, dass dieses Nahwärmenetz kurzfristig realisiert werden konnte, zumal es langfristige Erdgas-Verträge mit dem Energieunternehmen „Gasversorgung Unterfranken“ (Gasuf) gegeben hatte. Die Gasuf ist weiterhin Lieferant der Wärme für die Gebäude der Kommune, aber mit im Boot sind nun die Betreiber des Holzäckerhofes. In der Biogasanlage von Sebastian, Christian und Christoph Sauer wird neben Ökostrom auch Ökowärme produziert. Um die Wärme dieser Anlage sinnvoll nutzen zu können, waren die drei Jungunternehmer auf die Gemeinde zugegangen.

    „Wir haben in den letzten Jahren über 20 Millionen Euro in erneuerbare Energien investiert“, erläutert Prokurist Thomas Merker. Gasuf besetze das Feld Wärme intensiv und versorgt fast 70 Kommunen in Unterfranken mit Erdgas. Merker lobte die „angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit“ in Bergtheim und sprach den Biogasanlagen-Betreibern sein Lob für die stabil laufende Anlage aus.

    Im November 2011 hatte die Gasuf mit der Verlegung eines Nahwärmenetzes begonnen. Seit Inbetriebnahme der innovativen Heizanlage liefere sie rund um die Uhr störungsfrei Wärme zum Heizen und für die Warmwasserbereitung. Nun wollen die Betreiber ihr Netz ausbauen. Sie haben Privatbesitzern für deren Häuser die Ökowärme angeboten und wollen in einer Informationsveranstaltung am 7. November um 19 Uhr im Sportheim Fragen klären und Angebote unterbreiten.

    Mehr als 400 000 Kilowattstunden Nahwärme pro Jahr werden allein in die drei öffentlichen Bergtheimer Gebäude geliefert. Die Vorteile für die Gemeinde sind enorm. Die „museumsreife Heizungsanlage“ in der Mehrzweckhalle hatte sowieso ausgedient und wäre zu erneuern gewesen. Im Vollkostenvergleich spare die Gemeinde etwa 6000 Euro im Jahr. Außerdem sei es „vom Umwelterziehungsfaktor her einfach super, wenn eine Schule mit Biowärme versorgt wird“, so Schlier.

    1200 Meter Rohrgasleitung führen nun von der Biogasanlage beim Holzäckerhof bis zum Blockheizkraftwerk an der so genannten „Kartoffelhalle“ etwas außerhalb des Dorfes. 526 Kilowatt Strom und Wärme werden dort erzeugt. Von der Kartoffelhalle ins Dorf zu den kommunalen Gebäuden hat die Gasuf rund 1500 Meter Rohrleitung verlegt. Dank moderner „Spülbohrtechnik“ konnten die stark wärmegedämmten Leitungen auch unter der Kreisstraße WÜ 5 durchgeführt werden, ohne diese aufreißen zu müssen.

    „Wir können mit unserer Biogasanlage über 2000 Haushalte mit Strom versorgen“, erläutert Christoph Sauer. 6000 Tonnen Kohlendioxid (CO²) werden somit pro Jahr gespart.

    „Es ist uns eine Herzensangelegenheit gewesen, die öffentlichen Gebäude in Bergtheim mit Bioenergie zu beheizen“, stimmen die Bergtheimer Brüder Christian und Sebastian ihrem Cousin zu. Die drei Jungunternehmer sind von der guten Sache für die Umwelt und für alle Beteiligten überzeugt und der Gasuf dankbar für das Entgegenkommen.

    Die Biogasanlagenbetreiber wissen, dass sich Anwohner vor allem in der Erntezeit belästigt fühlen, wenn Mais, Grüngetreide und andere Pflanzen für die Biogasanlage geerntet werden, um die Anlage neben Gülle und Mist auch damit „füttern“ zu können. Die Betreiber des Holzäckerhofes nehmen jedoch Rücksicht auf die Nachtruhe. Wichtig sind ihnen auch saubere Straßen. Deshalb haben sie dafür extra eine Arbeitskraft abgestellt.

    „Wir erledigen unsere Ernte so schnell, sauber und leise wie möglich“, so Sebastian Sauer. Leider würden nicht alle Landwirte im nördlichen Landkreis nach diesen Grundsätzen arbeiten. „Nicht jedes Erntefahrzeug fährt zu uns“, bitten die jungen Männer um genaues Hinsehen.

    Nun sind die Gasuf- und Gemeindevertreter sowie die Biogasbetreiber gespannt, ob sich auch die Bewohner im südlichen Bereich von Bergtheim von der Wärme aus Biogas angesprochen fühlen. Hausbesitzer im Gebiet der Frühling-, Sonnen- und „Blumenstraßen“ können sich ans Nahwärmenetz anschließen lassen. Ansprechpartner Matthias Förster von der Gasuf würde sich darüber freuen.

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