Dort wo sonst eine Feuerstelle ist, fand man eine riesige Wasserpfütze. Bereits beim Aufbau des Zeltlagers war daher eine enorme Energieleistung erforderlich. So war beispielsweise die Zufahrt erst nach zwei Lkw-Ladungen Schotter befahrbar. Der Platz war völlig aufgeweicht und an Ballspielen war nicht zu denken. Geländespiele mussten immer wieder verlegt und der Witterung angepasst werden. Doch ausfallen - da waren sich die Teilnehmer wie die Betreuer einig - darf das alljährlich um diese Zeit stattfindende Zelten in Herper auf keinen Fall. Bereits zum 38. Mal organisiert die evangelische Jugend Uffenheim zwei aufeinander folgende Zeltlager für jeweils zehn Tage für die Altersgruppe der Sieben- bis Zehnjährigen und anschließend für die Elf- bis 13-Jährigen. Diese Art der Freizeitgestaltung sieht sich immer noch ungeteilter Begeisterung gegenüber: viele Teilnehmer sind jedes Jahr dabei - im Februar war "Herper" bereits ausgebucht.
Das Betreuerteam, das neben dem Jugenddiakon Stefan Ebach, unter dessen Leitung die Zeltlager vorbereitet und organisiert wurden, auch seine "rechte Hand" Detlef Seliger (Vorsitzender der Jugendkammer) und pro Lager 20 weitere ehrenamtliche Betreuer umfasst, musste auf Grund der schlechten Witterung immer wieder spontan ein Alternativprogramm zusammenstellen. Der traditionelle Überfall musste heuer in einer "entschärften Form" ablaufen, da viele Kinder ihre letzten trockenen Kleider an hatten.
Es machte ihnen dennoch riesigen Spaß, ihre Fahne zu verteidigen. Die "bösen Überfaller" wurden zur Strafe in den See geworfen. "Ein zweiter Überfall, das wäre schön, sehr schön!" schwärmte ein Herperkind. Vier Regentage in Folge konnten die Begeisterung der 72 Kinder nicht trüben. "Es ist bemerkenswert, wie die Kinder das Wetter hinnehmen. Sie waten durch den Matsch, rollen über die Weise und haben bereits einen Staudamm gebaut", so Jugenddiakon Stefan Ebach.
Er hofft nur, dass sich die Sonne in den nächsten Tagen und Wochen etwas häufiger blicken lässt, damit die Gruppe der Elf- bis 13-Jährigen im zweiten Lager nicht auch im Matsch versinkt. Das wäre auch ganz im Interesse vor allem der Betreuer, die beide Lager mitmachen, denn die Belastung würde dann doch zu groß.
Die evangelische Jugend bedankt sich bei allen Firmen, die zum Gelingen dieser Freizeit beitrugen, sei es durch materielle Unterstützung (Firma Gillig & Keller, Firma Steinmetz, Firma Müthing sowie die Stadt Uffenheim, Stadt Scheinfeld und die Feuerwehr Scheinfeld) oder durch die Gewährung von Sonderurlaub für einige Herper-Betreuer, was durchaus nicht selbstverständlich ist und leider immer seltener vorkommt. Mussten doch etliche Mitarbeiter ihren Urlaub für diese Freizeit opfern.