(mr) Zum Ehrenmitglied hat der Verein der Freunde des Museum am Dom den emeritierten Bischof Paul-Werner Scheele ernannt. Vorsitzende Renate Fiedler überreichte bei einem Festakt zum zehnten Jubiläum des Vereins im Neumünster die Ernennungsurkunde an den Bischof, berichtet der Pressedienst des Ordinariats. „Die ganzheitliche Betrachtung und Vermittlung der Kunst zeichnet Bischof Paul-Werner Scheele in herausragender Weise aus“, sagte Bau- und Kunstreferent Jürgen Lenssen in seiner Laudatio.
Die Kenntnis der Kunst sei für Bischof Scheele stets ein Prozess der Erkenntnis, ein spiritueller Akt, in dem Transzendenz transparent werde. „Mit dieser Fähigkeit verlebendigt Bischof Paul-Werner Scheele eine alte kirchliche Tradition, ließ sich die Kirche doch von ihrer frühen Zeit an auf die Kunst in der Gesamtheit ihrer Ausdrucksformen ein, um in dieser Gemeinschaft von Theologie und Kunst die Herzen der Menschen für die tiefe Dimension der ihr aufgetragenen Botschaft zu öffnen“, betonte der Domkapitular.
Der Bischof kenne keine Grenzziehung zwischen einzelnen Disziplinen oder Stilen. „Offenheit äußerste sich aber nicht nur verbal, vielmehr - und daran denke ich mit großer Freude und Dankbarkeit - ganz praktisch bei der Entwicklung der Raumpläne.“ Auch sei es Bischof Scheele gewesen, der 1992 den Anstoß für eine öffentliche Stiftung gegeben habe, die eine Kunstsammlung der Diözese Würzburg ermöglicht habe. „So konnte bis zur Eröffnung des Museums am Dom im Jahr 2003 eine Sammlung entstehen, auf deren Bestände seitens des Bischofs dank des seinerseits entgegengebrachten Vertrauens kein Einfluss genommen wurde.“
Nach Lenssens Angaben gebe es mittlerweile so viele Zustiftungen, dass die Räume des Museums und auch die bisher neun kirchlich oder kommunal getragenen und von der Kunstsammlung der Diözese ausgestatteten Museumsräume nicht den gesamten Sammlungsbestand präsentieren könnten. Für die Verwirklichung der noch geplanten Ausstellungen „Die Frühzeit des Christentums in Franken" und "Kunst und Geist der Renaissance“ stünden schon in den kommenden Wochen Gespräche mit kommunalen Trägern an. „Deren gute Atmosphäre kann dank der Begegnungen mit Bischof Paul-Werner Scheele vor Ort und der von ihm wiederholt angestoßenen Einheit von Kirche, Kultur und Kunst, auch zugunsten einer Verlebendigung der örtlichen Tradition erwartet werden.“
Scheele dankte in der ihm eigenen Weise für die Ehrung. „Viele andere Namen hätten zuerst genannt werden müssen. Das Geleistete ist nur als Werk einer Gemeinschaft möglich gewesen.“ Er sei schon vor dessen Entstehung ein Freund des Museums am Dom gewesen.
Viele Mitstreiter fürs Museum
Viele Mitstreiter hätten sich für diese Idee eingesetzt, von denen einige auch ein Verwundetenabzeichen verdient hätten, betonte der Bischof. „Ich hoffe, dass der Freundeskreis weiterwächst, auch wenn er jetzt durch ein Ehrenmitglied belastet wird.“
In einem Grußwort hob Würzburgs Bürgermeister Adolf Bauer hervor, dass es dem Museum am Dom und seinem Förderverein, den Freunden des Museums am Dom, gelungen sei, dass Kunst und Kirche, Kulturschaffen und Glaube im gegenseitigen Austausch lebten, miteinander stritten und miteinander wirkten. „Das Museum am Dom, seine hochkompetente Leitung und Führung, seine bestechende Programmatik sind unseres Einsatzes wahrhaftig würdig und wert“, betonte Bauer.
Der Verein der Freunde des Museums am Dom in Würzburg wurde am 27. Juni 2001 gegründet. Die Mitgliederzahl ist seit Eröffnung des Museums im Jahr 2003 von 275 auf rund 800 angestiegen. Mit einer Gesamtsumme von 250 000 Euro konnten die Freunde des Museums im zurückliegenden Jahrzehnt den Erwerb von 19 Kunstwerken für das Museum am Dom ermöglichen.