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Würzburg: Bistum Würzburg: Nachholbedarf bei Frauen in Führungspositionen

Würzburg

Bistum Würzburg: Nachholbedarf bei Frauen in Führungspositionen

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    Generalvikar Thomas Keßler auf einem Foto von 2017 im Gespräch mit Caritasdirektorin Pia Theresia Franke.
    Generalvikar Thomas Keßler auf einem Foto von 2017 im Gespräch mit Caritasdirektorin Pia Theresia Franke. Foto: Angelika Cronauer

    Was Veränderung in Bezug auf Gleichberechtigung und Zulassung zu den Weiheämtern betrifft: Da stoßen die Maria 2.0-Frauen bei den meisten Klerikern auf Widerstand. Erst jüngst hat der Münchner  Kardinal Reinhard Marx in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" von "kaum Spielraum" gesprochen, aber eingeräumt, dass die Diskussion noch nicht zu Ende sei. 

    Wie sieht es jedoch bei der Besetzung von Frauen an der Spitze von "profanen" Ämtern in der Kirche aus? Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in den 27 Diözesen in Deutschland sind nur in den Verwaltungen von vier der über 10.000 katholischen Pfarreien Frauen - bereits jetzt oder in Kürze - die alleinigen Chefs oder Leiterinnen.

    Und wie sieht es in den Bistumsverwaltungen beziehungsweise Ordinariaten aus? Das Bistum Würzburg will Frauen in Führungspositionen einer dpa-Umfrage zufolge systematisch fördern. An Fortbildungen für künftige Führungskräfte nahmen nach Angaben von Generalvikar Thomas Keßler in den vergangenen fünf Jahren 58 Frauen sowie 40 Männer teil. Das sei wichtig, weil das Bistum hier „großen Nachholbedarf“ habe. Künftig sollen nach Keßler Ansicht deutlich mehr Frauen als Abteilungsleiterinnen im Bischöflichen Ordinariat eingesetzt werden.

    Bistum Würzburg will deutlich mehr Frauen als Abteilungsleiterinnen

    Bereits vor vier Jahren sagte Keßler in einem Interview, dass es bei der beruflichen Frauenförderung Nachholbedarf gebe und sich das Bistum verstärkt damit beschäftigen würde. Er sagte aber auch, "dass Frauen nicht jetzt auf Biegen und Brechen Stellen in Leitungspositionen verschafft werden". Noch harrt die Erhöhung des Frauenanteils der Umsetzung, vielleicht auch an Bewerbungen. Die letzte, vor wenigen Wochen verkündete Personalie war erneut einem Mann vorbehalten: zum bischöflichen Finanzdirektor wurde Sven Kunkel berufen.

    Eine Finanzdirektorin im Verbandsrat der Deutschen Diözesen

    Bislang gibt es aktuell bundesweit nur eine Finanzdirektorin: Kirsten Straus im Bistum Trier. Sie ist zugleich Mitglied im neu gebildeten Verbandsrat im Verband der Deutschen Diözesen - und dort Kollegin von Würzburgs Bischof Franz Jung, der ebenfalls berufen wurde. Jung hat in seiner Zeit als Generalvikar des Bistums Speyer Erfahrung mit Frauen in Führungspostionen. Sechs Jahre lang, bis Ende 2017, war dort Tatjana Mast Leiterin der Bischöflichen Finanzkammer.

    Im Bistum Aachen gibt es eine Personalchefin. Im Bistum Osnabrück wird es ab Mai 2020 mit Astrid Kreil-Sauer im Bereich Finanzen die vierte Abteilungsleiterin geben. Bereits jetzt leiten Frauen dort das Seelsorgeamt, kümmern sich um Personalentwicklung und Kirchengemeinden. Auch in anderen Bistümern sind Frauen führend meist im Bereich "Personal" oder den Abteilungen "Recht" oder "Schule" tätig. Der Passauer Bischof Stefan Oster hat nach Angaben einer Sprecherin seit Amtsantritt „mehrere Frauen mit Leitungsfunktionen betraut“. Im neunköpfige Ordinariatsrat seien zwei Frauen vertreten.

    Da das Würzburger Ordinariat gerade neu strukturiert wird, ist es wohl eine Frage der Zeit, bis auch dort eine Frau zum Zuge kommt. Zumindest bei der Bildung gibt es mit Christine Schrappe eine stellvertretende Hauptabteilungsleiterin. Und zum Beispiel – außerhalb der obersten Bistumsspitze –mit Pia Theresia Franke eine Caritasdirektorin sowie mit Katrin Schwarz eine Leiterin von Archiv und Bibliothek.

    Mit Informationen von dpa

    Frauen in Leitungspositionen Laut der Studie "Frauen in Leitungspositionen deutscher Ordinariate/Generalvikariate 2018" im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz (veröffentlicht im März 2019) sind Frauen auf der mittleren und oberen Leitungsebene nach wie vor deutlich unterrepräsentiert: 14 von 27 Bistümer nahmen an der Erhebung teil. Demnach hat sich seit 2013 der Frauenanteil in der mittleren Leitungsebene von 19 auf 23 Prozent erhöht, in der oberen Leitungsebene von 13 auf knapp 19 Prozent.  An einer weiteren Erhebung, die im Juni 2019 beendet wurde, beteiligte sich auch das Bistum Würzburg beziehungsweise der Caritasverband. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor.  Informationen im Internet: www.kirche-im-mentoring.de (cj)

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