(jos) Bis Mitte Mai sind die meisten Balkonkästen und Blumentöpfe längst von staubigen Speichern und aus Kellerräumen geholt. Und schon stehen Entscheidungen an: Welche Blütenträume dürfen in den Gefäßen wachsen? Besonders prächtig soll es in der Regel an Fenstern und auf Balkonen sein. Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie an der Landesanstalt in Veitshöchheim geben Tipps.
Pflegeansprüche der Balkonblumen, Sonne und Schatten, Platzbedarf und Farbauswahl sind die wichtigsten Auswahlkriterien. Doch viele Blumenbesitzer stehen im Laufe des Sommers auch vor einem Problem: Der Blütenfall auf Wegen, Pflasterflächen und Terrasse wird zum Ärgernis.
Wer wünscht sich nicht pflegeleichte Blumenarrangements? Wer will permanent die Pflanzen ausputzen oder die Reste der ausgedienten Blüten zusammenkehren? Die Experten haben ein pflegeleichtes Balkonblumenprogramm zusammengestellt, das Abhilfe schaffen kann.
Einfachblühende Geranien gelten zwar als pflegeleicht, doch die Blütenblätter fallen aus und verfärben nicht nur den neuen Terrassenbelag. Bei Regenperioden schädigen die kleinen Blütchen sogar die Pflanze selbst. Auf den Blättern bleiben sie kleben und verursachen dort Fäulnis. Gefüllte Geranien, ob hängend oder stehend, fallen nicht aus und müssen lediglich nach dem Abblühen ausgeputzt werden.
Auch die Petunien sind Protagonisten unter den Balkonblumen. Sie überwachsen bei einer guten Wasser- und Nährstoffversorgung die verblühten Pflanzenteile. Die Blüten der kleineren Verwandten, Calibrachoa oder Zauberglöckchen, fallen ebenfalls nicht ab. Schneeflockenblume (Sutera) und Zauberschnee (Chamaesyce hypericifolia) sind sehr beliebt. Sie blühen unermüdlich und vertragen dabei auch einen etwas absonnigen Standort. Die weißen Blumen lassen sich mit vielen Pflanzen kombinieren, brauchen keinen Putzdienst und rieseln nicht aus.
An einem sonnigen Standort bildet das Schnappmäulchen (Torenia) ständig neue Blüten, während die abgeblühten darunter verschwinden. Auch die Fächerblume (Scaevola saligna) und das Männertreu (Lobelia) schieben ständig neuen Blütenflor nach. Das blaue Gänseblümchen (Brachycome) blüht an der Pflanze ab ohne auszufallen, doch die trockenen Blütenstände sollten in Abständen ausgeschnitten werden.
Attraktiv: Micky-Maus-Pflanze
Diese Blaublütigen sind charmante Begleiter für viele Balkondiven. In Gelb blühen Husarenknöpfen (Sanvitalia procumbens), Aztekengold (Sanvitalia speciosa) und Zweizahn (Bidens), auch sie rieseln nicht aus. Sie schätzen lediglich gleichmäßige Bodenfeuchte und regelmäßige Nährstoffversorgung sowie einen leichten Rückschnitt, wenn die Blühwilligkeit im Sommer nachlässt.
Für jene, die viel Sonne und wenig Zeit für die Pflege haben, bietet die Gattung Cuphea Ungewöhnliches. Das Fledermausgesicht (Cuphea llavea) wächst in jede Lücke des Balkonkastens hinein. Es steht oder hängt je nach Platzangebot. Die Micky-Maus-Pflanze (Cuphea llavea Tiny Mice) mit süßen kleinen Blüten erinnert an die Disney-Figur.
Ganz sicher geht man mit Blattschmuckpflanzen. Die Süßkartoffel (Ipomea batata), Gundermann (Glechoma hederacea) und Weihrauch (Plectranthus) setzen Farbakzente ohne Blüten. Die Buntnessel (Solenostemon scutelaroides) sprüht vor Farbintensität. Im Laufe des Sommers bildet auch sie Blüten, doch dieser Blütenfall kann toleriert werden.
Pflanzvorschläge
Für den Ein-Meter-Kasten: Standort sonnig: Geranie gefüllt, hängend Zauberschnee, stehend Schnappmäulchen; Standort sonnig bis halbschattig: Schneeflockenblume, Petunie (pink, violett oder lila) Fledermausgesicht, Aztekengold, Fächerblume; im Halbschatten: Husarenknöpfchen, Buntnessel (rot), Süßkartoffel, Husarenknöpfchen, Buntnessel.
Fragen beantwortet das Gartentelefon unter Tel. (09 31) 9 80 11 47; E-Mail: bay.gartenakademie@lwg.bayern.de