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Bombenruine in der Virchowstraße

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Bombenruine in der Virchowstraße

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    Das Haus mit der Nummer 10 in der Virchow-Straße, gegenüber dem Sanderrasen, ist heute noch teilweise Ruine. Am 16.März ereilte es das Schicksal vieler anderer Häuser: Es wurde von einer Sprengbombe getroffen und brannte wie die Nachbarhäuser bis auf die Grundmauern aus. 1949 wurde das Haus auf der unteren Ebene wieder bewohnbar gemacht, am 24. Juni 1993 wurde es in die Liste der denkmalgeschützen Bauwerke aufgenommen, stammt es doch aus dem Jahre 1896.

    Und wie war das am 16.März 1945? Der Besitzer des Hauses war im Krieg an der Front. Seine Schwester hatte den Auftrag, sich bei Luftalarm in dem im heutigen Röntgen-Gymnasium untergebrachten Lazarett um verletzte Soldaten zu kümmern, während sich die übrigen Anwesenden mit ihren Papieren und Wertsachen in den Luftschutzkeller unter dem Haus begaben. Dort erlebten sie auch den Angriff des 16. März 1945. Vor Staub konnten sie kaum atmen.

    Nach dem Angriff öffnete der Luftschutzwart des Nachbarhauses den Mauerdurchbruch zwischen den Kellern und rief: "Macht, dass ihr rauskommt, euer Haus steht in Flammen." Die Hausbewohner der Virchowstraße 10 verließen die Keller durch die Virchowstraße 8 und retteten sich über den heutigen Sanderrasen (damals Exerzierplatz) und den Ringpark ans Ufer des Mains.

    In dem Buch "Als vom Himmel Feuer fiel" von Dieter W. Rockenmaier (Echter-Verlag Würzburg, 1995, S. 114) berichtet eine Zeitzeugin: "Aus dem Haus Virchowstraße 8 sah ich Menschen laufen. Einer rief: Wohin? Auf den Sanderrasen - nein zum Main, hinunter zum Wasser!". Die Zeitzeugin, die ebenfalls zum Main flieht, kehrt später noch einmal zurück, weil sie ihren "Notfallkoffer" im Keller gelassen hat. Doch umsonst: "Wieder an unserem Haus in der Virchowstraße angekommen, sah ich, dass nichts mehr zu retten war. Trümmer lagen im Treppenhaus, aus den Fensterhöhlen schlugen die Flammen." Eine gehbehinderte Nachbarin, die nicht vor die Türschwelle wollte, war in der Virchowstraße 6 von den Trümmern erschlagen worden und dann verbrannt.

    So ist die Ruine in der Virchowstraße 10 bis heute ein Mahnung gegen den Krieg und zum Frieden.

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