Im Juni 2004 übernahm Karl Stritzinger die Druckerei nach der ersten Insolvenz. Sein Vorgänger hatte die Löhne für seien Mitarbeiter nicht mehr zahlen können. Von 55 Angestellten konnten damals nur 31 übernommen werden. Nur ein Jahr später beantragte der neue Geschäftsführer erneut Insolvenz. Als der Antrag gestellt wurde, gab es noch 28 Arbeitsplätze, der neue Firmenchef Dieter Körner konnte davon 21 retten.
Der Jungunternehmer Körner besaß bereits in der Veitshöchheimer Straße eine Druckerei, die er selbst als gelernter Drucker Anfang 1993 aufgebaut hatte. Vor vier Wochen zog die Druckerei Körner mit acht Angestellten in das Firmengebäude von Bonitas-Bauer. Eine Fusion der beiden Druckereien stehe aber noch nicht an, erklärt Körner. "Es gibt keine Eile die Firmen zu fusionieren. Sie ergänzen sich in ihren Aufträgen gut und jede der beiden hat ihren eigenen Kundenkreis."
Zwei Dinge waren laut Dieter Körner entscheidend für die bisherige positive Entwicklung der Firmenübernahme von Bonitas-Bauer: Der 38-jährige Würzburger hatte sich zum einen mit seiner eigenen Druckerei bereits einen Namen gemacht und zum anderen blieb bei Bonitas-Bauer der alter Kundenstamm bestehen, weil die Produktion auch während der Insolvenzen weiterging.
Nach und nach machte sich Körner im vergangenen Jahr zunächst an die vielen unternehmerischen Baustellen innerhalb des Betriebes: die interne Bürokommunikation: veraltete Telefonanlagen und Computer, wurden erneuert. Die Druckplattenherstellung - früher ausgelagert - findet jetzt in den eigenen Hallen statt. "So können wir viel schneller und flexibler auf Aufträge reagieren und sie bearbeiten, als wenn wir von einem anderen Unternehmen abhängig sind. Außerdem sparen wir längerfristig Kosten ein", erklärt Körner.
Im September schaffte der Unternehmer eine neue Druckmaschine an. Insgesamt investierte er innerhalb eines Jahres rund 2,5 Millionen Euro in "Bonitas-Bauer". "Das machen andere in fünf Jahren", so Körner. Aber er lohne sich: Die Auftragslage ist gut, die Maschinen laufen.
In beiden Druckereien arbeiten inzwischen 35 Mitarbeiter, sechs neue Arbeitsplätze konnte Körner in nur einem Jahr schaffen.