Zurück zu den Wurzeln: Mit einem Haus voller Freunde hat Ralf Barthelmes gemeinsam mit seiner Mutter Heidi (Bild) am Donnerstagabend die Martinsklause in der Martinstraße wiedereröffnet. Unter den Gästen war auch Bürgermeister Adolf Bauer, der in einer launigen Ansprache seine Freude über die Pflege alter Würzburger Gaststättentradition zum Ausdruck brachte. Die letzten sechs Jahre war hier das „Destino“, eine spanische Tapasbar. Der Wirt mit Zweitnamen Carlos hat auch familiäre Beziehungen zu Spanien. In dritter Generation führt er den Familienbesitz. Den Kurswechsel begründet er so: „Es gibt immer weniger Traditionslokale, so habe ich mich zu diesem Schritt entschieden, um eine historische Tradition wieder zum Leben zu erwecken.“ Die Martinsklause wird geprägt von einem Gewölbekeller, dessen älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen und zum Katharinenkloster gehörten, und von der historischen Schiestlstube darüber. Sie ist ein kleines Kunstmuseum, bestückt vor allem mit Plastiken und Lithografien des Würzburger Künstlers Heinz Schiestl wie den berühmten „Würzburger Dukatenscheißer“. Zwei fränkische Charakterköpfe von Schiestl präsentiert hier der Wirt mit seiner Mutter. Zur Traditionspflege gehört, dass Ralf Barthelmes das alte, zwischenzeitliche ausgelagerte Mobiliar wieder einbauen ließ. Traditionell ist auch die Speisekarte. Ausgeschenkt werden fränkische Weine, die es nicht überall gibt, unter anderem von Ilonka Scheuring aus Margetshöchheim, und ein original fränkisches Bier, das Schlappeseppel aus Aschaffenburg.
WÜRZBURG