Das Gewölbe unter dem Gasthaus Riemenschneider in der Franziskanergasse stammt aus dem 13. Jahrhundert und gehört zu den ältesten der Stadt. 1485 hat sich Tilman Riemenschneider in den „Hof zum Wolfmannszichlein“ eingeheiratet und im Keller seine Bildhauer-Werkstatt eingerichtet. Am Montag eröffnet die Familie Weigand dort ihre neue Weinstube „Riemenschneider“, im Geschoss darüber „Sam's Steakhouse“. Im Bild legt der Wirt letzte Hand im Eingangsbereich an. Im Bild hinten ein Original-Abguss der Riemenschneiderfigur Matthäus aus der Klosterkirche Münnerstadt, die heute in Berlin steht.
Vor 45 Jahren hat Tscharlie Weigand das erste Steakhaus in Würzburg, den Puszta-Grill in der Sanderstraße, eröffnet. Der Grillstein von damals ist heute Plattenablage der Musikkneipe Tscharlie. 22 Jahre war der Wirt mit seinem Steakhaus in der ehemaligen Himmelsleiter hinterm Kaufhof, zuletzt 14 Jahre neben dem Maritim. Nun hat er mit seiner Frau Sylvie und Sohn Sebastian Kellergewölbe und Erdgeschoss im Riemenschneider-Haus erworben und umgebaut. Wie immer stammt die Gestaltung von Tscharlie selbst. Die Farben der Renaissance Ochsenblut, Kasein und Blautöne hat er zum bestimmenden Merkmal gemacht. Eine ausgeklügelte Beleuchtung sorgt für eine besondere Atmosphäre. „Man soll sich in unserer Weinstube einfach wohlfühlen“, sagt der Meister, und deswegen gibt es bei ihm keine Bodenfliesen und keine billigen Lampen.
Auch sämtliche Arbeiten in Holz, Stuck und Malerei hat Tscharlie eigenhändig mit seinem Sohn ausgeführt. Sieben Monate haben beide geschuftet, jeden Tag zehn Stunden und mehr und dabei über 50 Anhänger Schrott und Schutt weggefahren. Alleine 500 Meter Profilleisten hat Tscharlie gesägt und verklebt. Komplett erneuert wurden die Küche, die Lüftung, der Ausschank und die Möblierung von Weinkeller und Restaurant. Geöffnet sind Weinstube und das Sam's außer Sonn- und Feiertag täglich ab 17 Uhr.
Und ein Geburtstag ist zu vermelden: Der Zauberberg in der Veitshöchheimer Straße wird zehn Jahre alt. Gefeiert wird das diesen Donnerstag, 17. Oktober, ab 22 Uhr. Dabei sind Blumentopf Soundsystem und viele weitere Specials.
Natürlich stimmt das Geburtstagsdatum nicht ganz, denn Zauberberg und Zaubergarten öffneten erstmals vor über 30 Jahren ihre Pforten. Doch nachdem es zu Beginn des neuen Jahrtausends nicht mehr so rund lief, übernahm Airport-Betreiber rudi Schmidt 2003 den „Berg“. Mit andreas Eder als Geschäftsführer und einem jungen Team an den Theken sind Zaubergarten und -berg zur alten Größe erblüht. Ebendies wird nun gefeiert. Blumentopf Soundsystem aus München bringt den neuen Sound in einem Mix aus Clubnacht und Mikrofon-Session in den „Zaubi“. Fotos: Herbert Kriener