Der Würzburger Winzer Christian Reiss und seine Frau Martina, die einst Fränkische Weinkönigin war, lieben die Antike. Nachdem ihn schon im Gymnasium Latein begeistert hatte, lernt er jetzt nebenbei Altgriechisch, und mit den Kindern spielen sie gerne Römerland von Playmobil. Da war für den Winzer naheliegend, die Antike auch im Weinbau aufleben zu lassen. So steht nun am 17. November im Weingut von Reiss im Dürrbachtal die kulinarische Begegnung „Roma aeterna“, das ewige Rom, auf dem Programm. Meisterkoch Artur Reinhard (früher Bacchus-Stuben) kreiert ein fünfgängiges Menü nach dem Kochbuch des Marcus Apicius. Um sich darauf vorzubereiten, hat Christian Reiss einen ganz besonderen Wein geschaffen, einen Wein aus der Amphore wie in der Antike. Fünf kleine Tongefäße hat sich der Winzer dafür aus Tunesien besorgt. Gefüllt wurden sie mit einem hochkarätigen Silvaner von 112 Grad Öchsle. Der Wein wurde vergoren und mit der Feinhefe für vier Monate zum Reifen in die Amphoren gelegt. Das Ergebnis ist ein ganz besonderer Silvaner, nicht so fruchtbetont wie der Silvaner-Kollege aus dem Edelstahl, dafür kräftig und von erdiger Würze. Bei der Fränkischen Weinprämierung hat dieser Tropfen jedenfalls eine Goldmedaille geholt – eine von 18 für Reiss. Gerade einmal 150 Flaschen dieser Rarität sind für knapp 30 Euro ab 17. November zu haben. Ob es heuer einen weiteren Amphoren-Wein gibt, lässt Reiss offen, denn für diese Besonderheit will er nur das Allerbeste. Bei der kulinarischen Begegnung „Roma aeterne“ am 17. November bringt Artur Reinhard altrömisches Brot mit Moretum auf den Tisch, Würzsuppe Esicia amulata, Seewolf mit Alexandrinischer Sauce, Wildschweinragout und gestürzten Auflauf. Dazu erzählt Lateinlehrer Siegfried Hutzel Geschichten über die Esskultur der Römer. Foto: H. Kriener
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