Ein Brand in einer Behindertenwerkstatt in Titisee Neustadt hat gezeigt: Menschen mit Behinderung gehören zu den gefährdetsten Personen in einem Brandfall. Die Ursache sieht der Verein „Deutsches Netzwerk zur Förderung der Brandschutzaufklärung bei Menschen mit Behinderung“ (nfbmb) bei der unzureichenden Brandschutzerziehung behinderter Menschen.
„Meist wird nur das pädagogische Personal geschult, was man bei einem Brand machen und wie man richtig reagieren muss“, sagt der stellvertretende nfbmb-Vorsitzende Michael Langenhorst aus Eisingen, der selbst über 300 behinderte Menschen in speziellen Kursen geschult hat.
Weil der Verein das alleine aber nicht mehr schafft, sollen nun Multiplikatoren geschult werden. „Ihr sollt die Behinderten im Brandschutz erziehen“, sagte Langenhorst bei einer Schulung in Eisingen, zu der Teilnehmer aus ganz Deutschland kamen. Behinderte Menschen müsse man noch intensiver auf Extremsituationen vorbereiten, erklärte Langenhorst. Damit sie richtig reagieren und vor allem keine Angst vor den Feuerwehrleuten haben, wenn sie diese in ihrer Atemschutzausrüstung sehen.
Es gehe darum, die betroffenen Menschen ernst zu nehmen und so gut wie möglich auf extreme Situationen vorzubereiten, sagte die stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer.
Die Fachhochschule Würzburg unterstützt das Projekt und übernahm für zehn ihrer Studenten die komplette Teilnahmegebühr.