Zur Rabattabschaffung für Behinderte am 3. Juni und dem weiteren Artikel dazu am 11. Juni sowie ganz allgemein zum Thema "Würzburger Bäderlandschaft" erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Die Würzburger "Bäderpolitik", jüngst thematisiert in Ihrer Zeitung am Beispiel einer unverständlichen, weil unsozialen Preisgestaltung beim Dallenbergbad ist einfach nur skandalös. Ein erweiterter Blick auf die aktuelle Situation der WVV-Hallenbäder zeigt das gesamte Ausmaß des Desasters der öffentlichen Schwimmbäder in Würzburg.
Was z. B. mit dem Sandermare, dem ältesten Hallenbad der Stadt, dem geneigten Publikum präsentiert wird, ist eine Zumutung. Nachdem das Nautiland 2017 wegen des anstehenden Neubaus geschlossen wurde, war man noch froh, auf das Sanderauer Stadtteilbad zurückgreifen zu können. Der Saunabereich wurde 2018 komplett saniert, das Bad erfreute sich regen Zuspruchs aller Bevölkerungsschichten. Um dann wahlweise wegen Personalmangels, Corona (1,5 Jahre ununterbrochen geschlossen), plötzlich auftretender Baumängel, fehlender Fluchtwege etc. immer wieder geschlossen zu werden. Häppchenweise werden die Badegäste auf das endgültige Schließen des Sandermare vorbereitet, immer wieder wird etwas Neues entdeckt, das den Betrieb einschränkt. Man hat ja das Nautiland als Ersatz und schließlich teuer gebaut. Dumm nur, dass dort nach nicht einmal einem Jahr Betriebszeit die Fließen von den Wänden purzeln. Aber egal, externe Beratung ist jetzt für beide Bäder angefordert und das wird dann dauern und kosten und dauern…
Ich wünsche mir mehr Einsatz, Fantasie und "Herzblut" der Verantwortlichen für den Erhalt der Würzburger Schwimmbäder. So könnte man doch einfach mal an der Sport-Uni nach geeignetem Personal anfragen. Da soll es Studierende mit DLRG-Leistungsabzeichen und Ersthelfer-Prüfung geben!
Die Sanderau wurde vor knapp einem Jahr als einziger Stadtteil in Bayern in das Programm "Demografiefeste Kommune" aufgenommen. Ziel ist es, gute Lebensbedingungen in einem stark überalterten, aber auch von jungen Menschen und Familien bewohnten Stadtviertel zu etablieren. Was könnte da nicht besser geeignet sein als ein attraktives öffentliches Hallenbad für Jung und Alt.
Peter Wachsmann 97072 Würzburg