Zum Artikel "Der Marktplatz soll grüner werden" vom 7. April erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Warum wohl heißt der Marktplatz „Marktplatz“? Die Geschichte zeigt, was hier schon alles passierte: vom Fernhandelsmarkt im 9. Jahrhundert über Ritterturniere im Mittelalter bis in die Neuzeit mit Zirkuszelt und wiederkehrenden verschiedenen Märkten. Andere Städte beneiden Würzburg um diese große freie Fläche, die mehrmals im Jahr intensiv genutzt wird mit Konzerten, Zelten, Märkten, Messen, Weindorf und vielem mehr. Und jetzt wollen wieder ein paar zum wiederholten Male den Platz verkleinern?
Von 2000 bis 2008 wurde er für knapp sieben Millionen Euro saniert. Die Schließung der Garagenzufahrt vergrößerte ihn um rund 1000 Quadratmeter. Die Aussteller freuten sich darüber. Schon vergessen: Unter der Bodenplatte befinden sich die in den 1960ern gebauten Marktgaragen. Wo hier Bäume wurzeln sollen, ist nicht nur mir ein Rätsel. Große Baum-/Wurzelgruben wie beim Grafeneckart für Millionenbeträge? Vor Jahren gab es Springbrunnen, Wasserbecken, Lüftungsschächte. Bei jeder Veranstaltung waren sie im Weg. Bühnen, Zelte, Stände fluchten darüber, bis sie irgendwann bei der Umbaumaßnahme demontiert wurden. Und jetzt will man wieder solche Hindernisse bauen?
Wer hat denn ein öffentliches Interesse oder vielleicht Eigeninteresse daran? Für neue Bäume, die sicher notwendig sind, ist woanders genug Platz. Oder ist es wieder nur eine Wahlkampfidee, die Landes- und Kommunalpolitiker auch noch unterstützen?
Lasst die Finger vom Würzburger Marktplatz, seien wir froh, dass er endlich so ist, wie er ist. Geld dafür haben wir jedenfalls keines.
Herbert Stapff;
97074 Würzburg