Zum Artikel "Behr wettert gegen ,Antifa'" vom 17. Februar erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.
Sehr geehrte Frau Behr, "Zusammenhalten statt spalten" wollten Sie (zu lesen in der Main-Post am 18. September 2023) – nun tun Sie genau das Gegenteil. Selten hat es so friedliche, aus der Mitte der Gesellschaft kommende Demonstrationen gegeben, wie in den letzten Wochen seit dem Bekanntwerden der Correctiv-Recherche.
Wissen Sie, wen ich auf den Demonstrationen gesehen habe? Freundliche junge Familien, Menschen, die noch nie demonstriert haben und nun – beunruhigt durch geplante Deportation unbescholtener Menschen – das erste Mal auf die Straße gingen. Alte Menschen, die entsetzt waren, dass menschenverachtende Worte wieder gesagt werden dürfen und berechtigt ein "Nie wieder!" anmahnen. Ich habe keine (linksextremen) "Wölfe" gesehen und Geheule oder Gehetze gab es auch nicht.
Was wollen Sie mit einem so abstrusen Vergleich? Sie wollen offensichtlich Angst machen und Sie wollen spalten. Dabei bedienen Sie sich der Sprache der AfD. Wieso sollte man Menschen, die arm sind und in unserer Gesellschaft keinen Fuß fassen konnten, Sozialhilfe statt Bürgergeld geben? Weshalb sie demütigen? Sie gehören zu einer Partei, die sich christlich nennt – in der Bibel begegnet mir ein anderer Umgang mit Menschen, die Hilfe brauchen. Und Söders Rede fanden Sie gut? Die Bundesumweltministerin mit Margot Honecker zu vergleichen? Und sein ewiges Grünen-Bashing? Das halte ich für destruktiv.
Frau Behr, Sie wollen spalten und bedienen sich dabei des AfD-Sprechs. Ich bin froh, dass ich andere Vertreter*innen (auch Ihrer Partei kenne), mit denen ich gerne auf die Straße gehe und die ein offensichtlich humaneres Profil vertreten.
Ingrid von Wietersheim
97355 Castell