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BERGTHEIM: Bürgerenergie Pleichach-Kürnach

BERGTHEIM

Bürgerenergie Pleichach-Kürnach

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    Windkraft: Die neue Genossenschaft Bürgerenergie Pleichach-Kürnach will die Erzeugung erneuerbarer Energien in der Region unterstützen.
    Windkraft: Die neue Genossenschaft Bürgerenergie Pleichach-Kürnach will die Erzeugung erneuerbarer Energien in der Region unterstützen. Foto: Fotos (2): Irene Konrad

    Seit einigen Tagen gibt es eine neue Genossenschaft mit dem Sitz in Bergtheim, die sich „Bürgerenergie Pleichach-Kürnach eG“ nennt. Wie ihr Name sagt, geht es um eine Energiegenossenschaft für die Region des nördlichen Landkreises Würzburg. Zu den 13 Gründungsmitgliedern zählen die drei Vorstände der Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim eG, ihr Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schauer, Regionaldirektor Roland Streng vom Genossenschaftsverband Bayern, Bankbetriebswirt Franz-Josef Hartlieb aus Oberpleichfeld sowie die Bürgermeister aus Bergtheim, Estenfeld, Hausen, Kürnach, Oberpleichfeld, Prosselsheim und Unterpleichfeld.

    Die Gründungsmitglieder sind alle als Privatpersonen in die Genossenschaft eingetreten. „Wir Bürgermeister wollen zeigen, dass es uns auch als Privatmensch ernst ist mit der Energiewende“, erläuterte Bürgermeister Konrad Schlier aus Bergtheim. Im Ortsteil Dipbach wird bald ein Energiepark mit Windkraftanlagen entstehen. Die Genossenschaft hat vor, ein Windrad oder auch mehrere Anlagen zu kaufen und zu betreiben. Die Mitglieder können so von regenerativen Energien in der Region profitieren.

    „Eine Windkraftanlage kostet etwa vier Millionen Euro, das kann ein Einzelner kaum aufbringen“, ist Bankvorstand Erwin Pfeuffer überzeugt. Aber schon Friedrich Wilhelm Raiffeisen wusste: „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das schaffen viele.“ Die Genossenschaftsbank wolle mit ihrem Know-how dazu beitragen, den öffentlichen Auftrag der Energieeinsparung, der Energieeffizienz und der Erzeugung erneuerbarer Energien zu erfüllen. Rund 20 000 Einwohner gibt es im Einzugsgebiet der Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim. Bürger, die in erneuerbare Energien investieren wollen, sollen sich auf ihren bekannten Partner vor Ort verlassen können.

    Obwohl die Idee des „Bürgerwindrades“ den Ausschlag zur Gründung gab, geht es der neuen Genossenschaft um weit mehr. Einen Schwerpunkt setzen die Mitglieder auf Photovoltaikanlagen auf Dächern. Das ist vor allem Franz-Josef Hartlieb ein Anliegen. Der Oberpleichfelder hat sich zu einem der beiden Vorstände der Genossenschaft wählen lassen. „Bürger, die über keine geeigneten Dachflächen verfügen, haben nun die Möglichkeit, in Photovoltaikanlagen der Region zu investieren“, erläutert er. Hartlieb kann sich vorstellen, dass die Dächer der Feuerwehr, der Dreschhalle oder des Rathauses in Oberpleichfeld und das Baywa-Lagerhaus in Bergtheim mögliche Projekte der neuen Genossenschaft werden.

    Johannes Flammersberger ist der andere Vorstandsvorsitzende. „Mich interessiert das Thema erneuerbare Energien stark“, sagt er. „Jeder Mensch soll meines Erachtens seinen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten können“, so Flammersberger. Die Genossenschaft will geeignete Dachflächen finden, Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchführen, Angebote einholen und Informationsveranstaltungen abhalten. Sie will offen sein für die Zukunft und grundsätzlich die Erzeugung erneuerbarer Energien in der Region unterstützen, also nicht nur in den Bereichen Windkraft und Photovoltaik.

    Verbesserung des Wohlstands

    Dass die Initiatoren im Trend sind, weiß Regionaldirektor Streng vom Genossenschaftsverband Bayern. In der Folge des Reaktorunglücks in Fukushima hat die Bundesregierung beschlossen, bis zum Jahr 2022 vollständig aus der Nuklearenergie auszusteigen. Rund 80 neue Genossenschaften wurden in Bayern in den letzten drei Jahren gegründet, vor allem im Bereich Umwelt und Energie „94 Prozent der Deutschen unterstützen den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien“, so Streng.

    „Bei uns steht nicht die Gewinnmaximierung einzelner Investoren im Vordergrund, sondern die Verbesserung des Wohlstands vieler Bürgerinnen und Bürger“, beschreibt Bankvorstand Edgar Bauer den „klassischen Förderauftrag einer Genossenschaft“. Er sei froh, dass er interessierten Kunden nun eine gute, sinnvolle und regionale Investition empfehlen könne. Ein Geschäftsanteil bei der „Bürgerenergie Pleichach-Kürnach“ beträgt 1000 Euro.

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