Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Bürgerspital: Viel für alte und kranke Menschen geleistet

WÜRZBURG

Bürgerspital: Viel für alte und kranke Menschen geleistet

    • |
    • |
    Die vielfältigen Einrichtungen des Würzburger Bürgerspitals zum Heiligen Geist im Jubiläumsjahr.
    Die vielfältigen Einrichtungen des Würzburger Bürgerspitals zum Heiligen Geist im Jubiläumsjahr. Foto: Quelle Bürgerspital / MP-Grafik: Heike Grigull

    Eine große Tradition zu bewahren, sich immer wieder aktuellen Herausforderungen zu stellen und mit Weitblick in die Zukunft zu sehen: Vor dieser großen Herausforderung steht die Leitung der Stiftung Bürgerspital zum Heiligen Geist. In diesem Jahr feiert die Stiftung ihr 700-jähriges Jubiläum und zählt damit zu den 70 ältesten Stiftungen in Deutschland. Sie hat in der Vergangenheit für alte und kranke Menschen viel geleistet und stellt sich nun großen Aufgaben in Gegenwart und Zukunft.

    Das Jubiläum geht zurück auf das Jahr 1316, als das Patrizierehepaar Johannes und Mergardis von Steren ein Anwesen stiftete, um dort kranke Christen, Arme und Pilger zu pflegen. Weitere Zustiftungen haben die soziale Einrichtung wachsen lassen.

    Heute betreut das Bürgerspital alte Menschen im Robert Krick-Wohnstift in der Sonnenstraße in der Sanderau, in den Seniorenwohnstiften Frauenland in der Valentin-Becker-Straße und Sanderau in der Königsberger Straße. In allen Wohnstiften unterstützt der bürgerspitälische Ambulante Dienst bei Bedarf. Dazu kommen die Seniorenheime Ehehaltenhaus/St. Nikolaus in der Virchowstraße, Hueberspflege in der Kapuzinerstraße und St. Maria in der Dürerstraße, wo sich zudem die Tagespflege Villa Schenk befindet.

    Von großer Bedeutung ist inzwischen das Geriatriezentrum in der Semmelstraße, das stationäre und ambulante geriatrische Reha anbietet und mit der Gesundheits-Akademie 50plus älteren Menschen bei der Bewältigung des täglichen Lebens mit Rat und Tat zur Gesundheit im Alter hilft. Und natürlich gehört zum Bürgerspital sein national und international beachtetes Aushängeschild, das Weingut.

    Stiftungsrat hat „Oberaufsicht“

    Die „Oberaufsicht“ über die Stiftung trägt seit 1996 der Stiftungsrat, davor war es ein städtischer Ausschuss. An der Spitze steht der Oberbürgermeister, dazu kommen fünf Stadträte quer durch die Fraktionen, sechs weitere Stiftungsräte sind verdiente und sachkundige Bürger.

    An der Spitze der Verwaltung, die an der Theaterstraße ihren Sitz hat, steht als Leitende Stiftungsdirektorin die Juristin Annette Noffz, die vor vier Jahren Dr. Michael Rückert an der Spitze abgelöst hat. Dass die Stiftung trotz ihres Alters noch zeitgemäß ist, ist für sie keine Frage: Stiftungen nehmen weiter stark zu; sorgen für Kontinuität. „Wir sind auf Ewigkeit angelegt, unsere Immobilien sorgen für Sicherheit“, sagt sie mit absoluter Zuversicht.

    Rechte Hand der Stiftungsdirektorin ist Hartmut Bierstedt. Als Leiter der Zentralabteilung trägt er, und das seit fast 20 Jahren, direkte Verantwortung für das Personalbüro, für Liegenschaften, Immobilien, Bauwesen und IT-Management. Mit 35 Mitarbeitern stemmt die Verwaltung einen jährlichen Haushalt von 35 Millionen Euro. Dazu kommt die Verantwortung für 550 Mitarbeiter in den diversen Einrichtungen. Darüber hinaus bietet die Stiftung fast 50 Berufsfelder an, vom Arzt über Altenpfleger, Bautechniker, Ergotherapeuten, Krankenpfleger, Köche, Logopäden, Masseure, Sozialpädagogen bis hin zu Winzern und Kellermeistern. Derzeit absolvieren in der Stiftung 16 junge Leute ihre Ausbildung zum Altenpfleger bzw. Winzer.

    Im Jubiläumsjahr steht die Stiftungsverwaltung vor großen Aufgaben. An der Spitze steht der geplante Neubau eines neuen Seniorenstiftes am Hubland. Der Architektenwettbewerb ist entschieden, jetzt muss die Stadt den Bauantrag genehmigen. Die Stiftungsdirektorin hofft, dass um den Stiftungstag mit dem Bau begonnen werden kann. Stiftungstag ist traditionell der Sonntag, der dem 23. Juni folgt, sofern dieser kein Sonntag ist. Errichtet werden soll ein Seniorenwohnstift mit Apartments unterschiedlicher Größe und einer kleinen Pflegeabteilung, in der auch Menschen mit demenziellen Erkrankungen gepflegt werden können.

    Auch hier wird der stiftungseigene Ambulante Pflegedienst bei Bedarf unterstützen. Zu den weiteren Betreuungsleistungen gehören das tägliche Mittagessen im Restaurant, die Reinigung des Apartments und noch vieles mehr, um älteren Menschen Sicherheit zu geben, aber auch möglichst viel Eigenständigkeit zu bewahren.

    Wohnstifte führen Wartelisten

    Die zunehmende Alterung der Bevölkerung macht weitere Einrichtungen dieser Art notwendig. Bisher kann die Stiftung 750 Senioren unterbringen, doch die Nachfrage sei groß, und es gebe für die Wohnstifte bereits Wartelisten, sagt Annette Noffz. Braucht es für solche Aufgaben eine Stiftung? Gibt es dafür nicht Pflege- und Krankenversicherung und im Notfall Sozialhilfe? Für die Stiftungsdirektorin ist dies keine Frage: „Wir leisten uns mehr Personal in der Pflege und mehr Fachkräfte, weil wir in eine qualitativ hochwertige Betreuung investieren“, sagt sie und sieht die Stiftung hier auch in einer Vorreiterrolle für eine menschenwürdige Versorgung und Betreuung im Alter. Und so geht es in den Einrichtungen des Spitals eben nicht nur um Schlafen und Essen, sondern auch um eine Betreuung gegen die Einsamkeit mit Gesprächskreisen und anderen gemeinschaftlichen Angeboten.

    Neben dem Neubau am Hubland ist die Verwaltung derzeit auch stark beschäftigt mit der zeitgemäßen Umgestaltung der bestehenden Einrichtungen, wo zuvorderst noch vorhandene Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt werden sollen. Dieses Jahr sind einige Zimmer im Haus St. Nikolaus dran, im Herbst folgen weitere Zimmer in der Hueberspflege und in St. Maria.

    Benefizkonzert und Ausstellung

    Und dann hat die Verwaltung im Jubiläumsjahr noch eine große Aufgabe zu bewältigen: die Organisation des Jubiläumsjahres, in dem sich die Einrichtungen in ihrer Vielfalt der Öffentlichkeit zeigen wollen. Dazu kommen kulturelle Veranstaltungen und Feste wie ein Benefizkonzert am 21. Mai mit dem Projektorchester Würzburg und dem Geiger Florian Meierott in der Kelterhalle, eine Ausstellung über das Bürgerspital ab 31. Mai im Falkenhaus, das Stiftungsfest am 26. Juni mit einem Gottesdienst im Dom und einem Staatsempfang hinterher in der Residenz. Und dann im Juli an sechs Tagen ein spielerisch-musikalisches Theaterstück zur 700-jährigen Geschichte des Bürgerspitals mit einem Ensemble des Mainfranken Theaters Würzburg.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden