Volt versteht sich als erste "echte europaweite Partei". Erstmals will sie jetzt bei der Bundestagswahl antreten, unter anderem mit einer bayerischen Landesliste. Auf Platz zehn ist dort auch ein Unterfranke vertreten: der Würzburger Politikstudent Kolja Knodel. Der 24-Jährige ist zudem Direktkandidat im Wahlkreis Würzburg. Aktuell sammelt Volt Unterstützer-Unterschriften, sie sind die Voraussetzung für die Zulassung zur Wahl am 26. September.

Gegründet als Reaktion auf den Brexit und den wachsenden Rechtspopulismus in Europa, erzielte Volt erste Achtungserfolge bei der Europawahl 2019, wo die Partei auf Anhieb auch in Deutschland ein Mandat gewann, sowie bei Kommunalwahlen: So ist Volt – benannt nach der Einheit für elektrische Spannung – mittlerweile unter anderem in den Stadträten von Köln, Frankfurt, München und in Bamberg vertreten. Zuletzt überraschte Volt bei der Parlamentswahl in den Niederlanden, wo man drei Sitze errang.
Auf der Suche nach Best-Practice-Beispielen
Ziel der Partei ist es, politische Lösungen anzubieten, die überall in Europa funktionieren können. Durch wissenschaftliche Recherche ließen sich in vielen Politikfeldern Best-Practice-Beispiele finden, die es wert sind, auch hierzulande umgesetzt zu werden, sagt Knodel. "Wir können viel voneinander lernen." Der Politikstudent verweist auf die Gesundheitspolitik, für die er im Volt-Grundsatzprogramm mitverantwortlich sei. So sei die Entkriminalisierung von Drogenkonsumenten in Portugal auf einem guten Weg, die Schweiz liefere gute Ergebnisse bei der Substitution harter Drogen.

Volt-Spitzenkandidaten in Bayern sind die Münchnerin Sophie Griesbacher und der Bamberger Stadtrat Hans Günter Brünker. Der 54-jährige Schauspieler ("Verbotene Liebe", "Lindenstraße") ist in Bad Brückenau (Lkr. Bad Kissingen) groß geworden und hat in Würzburg Chemie studiert.