Keine Chance hatte am Dienstag im Umwelt- und Planungsausschuss des Würzburger Stadtrates der Antrag der Grünen, die Buslinien 6 und 16 auch künftig aus der Spiegelstraße herauszuhalten. Der Ausschuss hat dem Vorschlag gegen die zwei Stimmen der Grünen eine klare und damit auch endgültige Absage erteilt.
Wie berichtet sollen die beiden Buslinien von der Keesburg, Frauenland und Südbahnhof nach Abschluss der Umgestaltung der Fußgängerzone wieder die frühere Haltestelle in der Spiegelstraße anfahren und weiter durch die Dominikanergasse den Dominikanerplatz und die Juliuspromenade erreichen. Dadurch wird nach Angaben der Würzburger Straßenbahn GmbH die durch den aktuellen Ausweich-Busverkehr noch stärker als bisher befahrene Theaterstraße um 129 Busfahrten pro Tag entlastet. Außerdem gibt es an der zentralen Haltestelle Juliuspromenade wieder einen direkten Anschluss beider Buslinien an die Straßenbahn.
Antrag der Grünen kommt fünf Jahre zu spät
"Uns liegen mehrere hundert Unterschriften für die Beibehaltung der Haltestelle in der Spiegelstraße vor", sagte Baureferent Christian Baumgart. Auch die Behinderten- und Seniorenvertretung habe sich dafür ausgesprochen: "Das spricht in der Summe dafür, den Antrag nicht weiterzuverfolgen."
Dafür sprachen sich dann auch elf Ausschussmitglieder aus. Der Antrag komme auf der Zielgeraden einer insgesamt fünfjährigen Umgestaltungsmaßnahme viel zu spät, betonte Josef Hofmann: "Dann müsste auch einiges wieder zurückgebaut werden, was schon gebaut ist. Was wollen sie denn den Anliegern noch alles zumuten?", fragte der Vertreter der Freien Wähler.
"Ich verstehe nicht, was der Einzelhandel sich davon verspricht, wenn künftig alle paar Minuten ein Dieselbus durch die Fußgängerzone fährt", hielt Grünen-Stadträtin Karin Miethaner-Vent dagegen: "Wir reden hier über eine endgültige Festlegung, bis die neue Straßenbahnlinie gebaut ist. Wir halten das für ziemlich unsinnig." Die Grünen befürchten außerdem erhebliche Sicherheitsrisiken vor allem für Kinder und Einschränkungen für die Außenflächen der gastronomischen Betriebe.