Es gibt ein neues Mitglied in der Familie der Würzburger Sportvereine: Der Capoeira Kampfkunst Würzburg e.V. ist ein gemeinnütziger Sport- und Kulturverein, der durch die Ausübung und Vermittlung der Kampfkunst Capoeira, einen Beitrag zur Förderung von Kunst, Kultur und Sport in Würzburg leisten möchte. Mit der Übergabe der Mitgliedsurkunde durch den Kreisvorsitzenden Helmut Radler ist der Verein nun offizielles Mitglied im Bayerischen Landessportverband (BLSV), heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Capoeira wurde im 17. Jahrhundert von verschleppten afrikanischen Sklaven in Brasilien als Widerstandskampf entwickelt. Dabei vereinten sie Angriffstechniken mit akrobatischen Elementen und rhythmischer Musik, um den Kampf als Spiel und Tanz zu tarnen. Die afrikanischen Elemente verschmolzen im Laufe der Jahre mit Einflüssen anderer Kampfkünste. Das kontaktlose Spiel, die Verbindung von Kampf, Akrobatik und Musik, sowie die Grundeigenschaften von Kreativität, Improvisation und Anpassungsfähigkeit blieben aber erhalten.
Gemeinnütziger Verein im Februar gegründet
Bereits seit 2011 trainiert die Würzburger Gruppe als Teil der weltweit verbreiteten Schule Abadá-Capoeira und beteiligt sich mit öffentlichen Capoeira-Vorführungen und Kursen an sozialen und kulturellen Projekten, wie dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“, dem Autofreien Tag, dem Africa Festival, oder dem Umsonst & Draußen Festival.
Im Februar 2021 haben sie einen gemeinnützigen Verein gegründet, um die Kultur und den Sport Capoeira im Würzburger Stadtleben zu fördern. 2021 war der Verein bereits bei unterschiedlichen Veranstaltungen aktiv. Zum Beispiel durch Kurse beim 45. Internationalen Kinderfest, öffentlichen Vorführungen oder beim Hochschulsport.
Jährlich findet ein reger Austausch zwischen anderen Abadá-Capoeira Gruppen aus ganz Europa statt. So haben die Würzburger Capoeiristas bereits mehrfach erfolgreich bei Deutschen und Europameisterschaften teilgenommen und besuchen Workshops in anderen Städten. Ein jährlicher Höhepunkt ist die „Batizado“. Ähnlich wie im Judo werden hier farbige Kordeln an die Capoeiristas verliehen, die die Leistungen und Erfahrungen der Schüler und Schülerinnen symbolisieren.
Gemeinschaft und Respekt fördern
Sport bietet die Möglichkeit, Gemeinschaft und Respekt zu fördern. Das gilt besonders für Capoeira, denn die Kampfkunst spielt man nicht allein oder gegeneinander, sondern gemeinsam und miteinander. Die Kampfbewegungen kann man mit Wörtern vergleichen. Das improvisierte Spiel ist das Gespräch, das zwischen zwei Menschen stattfindet.
Gründe dafür, Capoeira auszuprobieren, gibt es genug: die Kampfkunst ist eine facettenreiche Spielwiese, die es erlaubt, die eigenen körperlichen und mentalen Grenzen auszutesten und immer wieder zu erweitern. Die Kampfkunst bietet ein umfassendes Training zur Verbesserung von Koordination, Ausdauer, Flexibilität und Rhythmus.Die Gruppe bietet Capoeira-Unterricht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an.
Weitere Informationen über den Verein und seine Tätigkeiten gibt es unter www.abada-capoeira-wuerzburg.de