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Würzburg: Carola Thieme nach der Nominierung für den Preis der deutschen Schallplattenkritik: "Boah, wie geil ist das denn?"

Würzburg

Carola Thieme nach der Nominierung für den Preis der deutschen Schallplattenkritik: "Boah, wie geil ist das denn?"

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    Erstes Album mit eigenen Songs: Carola Thieme.
    Erstes Album mit eigenen Songs: Carola Thieme. Foto: Wilfried Weis

    Seit 30 Jahren ist Carola Thieme Teil der Kreativszene Würzburgs und Unterfrankens, ob als Sängerin, Musikerin, Mitglied des Kulturbeirats der Stadt Würzburg oder im Vorstand der Jazzinitiative Würzburg. Die Kommunikationsdesignerin Thieme berät in ihrer Agentur zum Thema Markenaufbau und gestaltet Marken. Auch sich selbst hat sie dabei nun neu erfunden und die Corona-Pandemie zum Anlass genommen, endlich eigene Songs auf den Markt zu bringen. Ihr Anfang März veröffentlichtes Debütalbum "November Days" ist nun für den "Preis der Deutschen Schallplattenkritik" nominiert. Die Entscheidung, ob es das Album bis auf die Bestenliste 02/2024 geschafft hat, wird am 15. Mai veröffentlicht.

    Frau Thieme, Nominierte fragt man ja gerne, wie sie von der Nominierung erfahren haben. Wie war das bei Ihnen?

    Carola Thieme: Also man hofft ja immer, dass man nominiert wird, sonst würde man ja nicht mitmachen, aber ja, da klingelte das Telefon, ein Jurymitglied war dran und es hieß: "Also ich habe mir deine CD angehört und ich finde die richtig gut. Ich würde dich gerne als Nominierte vorschlagen." Und dann hab mich echt gefreut, bin durchs Zimmer gesprungen und dachte nur: Boah, wie geil ist das denn?

    Wir haben Sie bislang als Sängerin und Kulturschaffende erlebt, aber nicht unbedingt als Songwriterin. Wie kamen Sie auf die Idee, Ihr erstes Album direkt für einen renommierten Preis einzureichen?

    Thieme: Ich mache ja meine Werbung komplett allein, und da habe ich mir natürlich überlegt, was ich machen kann, um in der Masse von Veröffentlichungen aufzufallen. Das erste Feedback war bis dahin sehr gut, der Temin bis zur Einreichung und andere Voraussetzungen hatten auch gepasst. Und dann war ich einfach mutig.

    Klingt nach einem klugen Schachzug der Markenagentin in Ihnen. Was brauchte es für Sie außer Mut noch, um den Schritt zum eigenen Album zu gehen?

    Thieme: Grundsätzliche Überlegungen über das Leben und die Tatsache, dass ich jetzt 60 geworden bin. Ich habe mir gedacht: Wie habe ich meine ganze Zeit verbracht, was soll noch kommen, wo hängt das Herz? Das wollte ich einfach ausbauen und während der Pandemie hatte ich die Zeit und Gelegenheit zu reflektieren und tief in das einzusteigen, was an Songideen aus den letzten 25 Jahren in den Schubladen liegt. Acht von elf Stücken des Albums sind während Corona auch neu entstanden. Und ob Soul, Jazz, Blues oder Pop, mir war wichtig, neben den Gemeinschaftsveröffentlichungen mit Jochen Volpert in meinem ersten Album unter eigenem Namen zu zeigen, wofür ich stehe. Dafür war jetzt der Zeitpunkt.

    Obwohl Sie aus dem Blues kommen, klingt es in "November Days" also so, als würden Sie gerne verschiedene Genres bespielen. Ist diese Vielfalt ein Prinzip des Gesamtpakets Carola Thieme?

    Thieme: Ich selbst empfinde mich als kreativen Menschen auf verschiedenen Ebenen, auch außerhalb der musikalischen, als Schreiberin, als Musikerin, in Bildern, in Texten oder in der Beratung von Projekten anderer. So drücke ich meine Kreativität in verschiedenen Kanälen aus. Kein Bereich schließt sich aus. Mir war wichtig, als Künstlerin mit allen Facetten gesehen zu werden und die Songs, die ich schreibe, sind meine Schätzchen. Das sind ganz intensive Momente, die ich da veröffentlicht habe.

    Live-Auftritt: Carola Thieme mit Jochen Volpert & Band.
    Live-Auftritt: Carola Thieme mit Jochen Volpert & Band. Foto: Patrick Wötzel

    Sie sagen, Sie würden in den Songs Ihr Herz öffnen. In welchen Momenten ging das Schreiben der Songs denn am leichtesten von der Hand, den leichten oder den schweren?

    Thieme: In beiden Momenten geht das Schreiben gut, wobei ich gemerkt habe, dass ich nicht so die fröhliche Schreiberin bin. Da kommt der Blues wieder zum Tragen. Selbst bei schönen Themen und Bildern, die ich beschreibe. Ein gewisser Schuss Melancholie ist drin, den mag ich aber musikalisch total. Und das ist es ja - es gibt nichts Langweiligeres als dieses emotional Statische, wo nichts passiert.

    Im Hinblick auf die Nominierung zum "Preis der Deutschen Schallplattenkritik" und das Projekt "eigenes Album" an sich: Was macht Sie besonders stolz, was sind Ihre Erwartungen?

    Thieme: Besonders stolz macht mich, dass das Album einfach fertig ist. Dieser lange Prozess, in dem ich vieles verarbeitet habe, und in dem Songs als emotionales Ausdrucksmittel entstanden sind. Wenn ich es schaffe, die Emotionalität aus diesem Moment, in dem ich geschrieben habe, rüberzubringen, und das kommt auf der anderen Seite an, und ich bewege beim Hörer etwas, das wäre die Königsklasse. Und ich bin dankbar, dass ich so geniale Musikerkollegen für die Realisation des Albums gewinnen konnte. Jetzt freue ich mich auf die finale Entscheidung am 15. Mai. Wie es auch kommt, allein die Nominierung ist schon eine große Ehre für mich. Ich werde in jedem Fall weiter eigene Songs schreiben und veröffentlichen.

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