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WÜRZBURG: Carolin Meyer will's noch mal wissen

WÜRZBURG

Carolin Meyer will's noch mal wissen

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    Gut vorbereitet: Carolin Meyer trainiert für den Marathon konsequent auf dem Laufband.
    Gut vorbereitet: Carolin Meyer trainiert für den Marathon konsequent auf dem Laufband. Foto: Foto: Obermeier

    Sie läuft und läuft und läuft. Zu den Originalen der Würzburger Laufszene gehört zweifellos seit vielen Jahren Carolin Meyer. Nicht nur, weil die zierliche Athletin mit einem „Kampfgewicht“ von ziemlich konstant 51 Kilo schon oft sehr erfolgreich gewesen ist. 2008 gewann sie mit 3:01 Stunden beim Würzburg-Marathon immerhin die Damenkonkurrenz. Am kommenden Sonntag will die 48-Jährige beim zwölften iwelt-Marathon wieder ganz vorne mitmischen. Die Hoffnungen sind berechtigt. Denn beim 45-Kilometerlauf nach Gemünden Mitte März war Carolin Meyer wieder einmal die schnellste Frau.

    Das muss vorher hart erarbeitet werden. Und hier kommt das Außergewöhnliche an Carolin Meyer: Den größten Teil ihres riesigen Trainingspensums absolviert sie am Laufband im Sportstudio Wöhrle. Dort hat sie praktisch ihr zweites Zuhause. Wie der Hamster im Laufrad spult sie nahezu täglich ihre zwei Stunden ab. Schweißnass im Renndress und mindestens zwei Liter Flüssigkeit in greifbarer Nähe, so kennt sie dort jeder. Nur am Sonntag, wenn die Witterung akzeptabel ist, geht sie für drei Stunden ins Freie, ins Steinbachtal oder gerne auch die Annaschlucht hoch.

    An das Kopfschütteln von so manchem passionierten Läufer hat sie sich gewöhnt, über dem Spruch vom „Laufradhamster“ steht sie lächelnd nennt die Gründe für ihre besondere Trainingsmethode. Auf dem Laufband reicht eine lockere Indoor-Sportkleidung, „ich muss kein Wasser mitschleppen und das Wetter kann mir egal sein“. Dann nennt sie allerdings auch noch andere Vorteile: Die Technik des Laufbands ermöglicht ihr die Geschwindigkeit vorzugeben. „An die Vorgaben muss ich mich dann halten und festbeißen.“

    Was ihr auch gefällt: Sie kann harte Bergläufe simulieren ohne die imaginären Berge dann mit großer Belastung für die Gelenke wieder hinunter laufen zu müssen. „Und ich kann am Laufband komplett abschalten“. Einmal stand Carolin Meyer einen ganzen Marathon über 42 Kilometern am Laufband durch. Sie würde es nicht empfehlen und mag auch keinen weiteren Kommentar dazu geben.

    Was sie heuer am Würzburg-Marathon besonders reizt, sind die Bayerischen Meisterschaften. Da kann sie zwar keinen Titel gewinnen, weil sie keinem Verein angehört und auch nicht angehören will. 2008 lag sie mit ihrer Zeit 20 Minuten vor der offiziellen bayerischen Meisterin. Das will sie sich wieder gönnen, schneller als die bayerische Marathon-Meisterin zu sein. Denn gewinnen kann sie den Wettbewerb am 20. Mai nicht, da ist sich Carolin Meyer sicher. Es werden wieder afrikanische Läuferinnen dabei sein. Zwar – vor allem wegen der Olympischen Spiele in London – nicht die allererste Riege. Aber auch an die zweite Gruppe der Afrikanerinnen komme sie nicht heran: „Die laufen in einer anderen Liga.“

    Nicht so schön findet die Lokal-Matadorin, dass sie nicht weiß, mit welchen Konkurrentinnen sie es zu tun hat. Die Spitzenläufer und -läuferinnen entscheiden oft in letzter Minute wo sie starten – zum Leidwesen auch der Veranstalter.

    Ihr Ziel: unter drei Stunden zu laufen. Das schaffte sie einmal in Kandel in der Pfalz, mit 2:56 Stunden. Die „magische Grenze“ in Würzburg zu knacken – „da wäre ich geadelt“. Sie kennt den schwierigen, kräfteraubenden Kurs mit seiner langen Steigung von der Adalbero-Kirche zum Wittelsbacher Platz. Und sagt: „Ich fühle mich fit genug.“

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