Für viele bleibt es ein Traum: Einmal ihr Idol treffen und ihm die Hand schütteln. Christian Iff aus Thüngersheim hat sich diesen Traum erfüllt. Im Aktuellen Sportstudio des ZDF kam er am Wochenende groß raus. Der Fan von Borussia Dortmund traf sein Trainer-Idol Jürgen Klopp. Und er durfte sich mit ihm fußballerisch beim Torwand-Schießen messen.
Am Anfang standen eine Papiertonne und ein Ball. Christian Iff und sein Kumpel Max Grimm hatten auf dem Internet-Portal YouTube Videos von Fußballern gesehen. Die führten dort Kunststücke mit dem Ball vor, wie sie im Aktuellen Sportstudio – der Kultsendung des ZDF am Samstagabend – gezeigt werden.
Jede Woche werden dort Fußball-Amateure eingeladen. Sie messen sich mit Profi-Fußballern oder Trainern an der Torwand.
Die beiden Thüngersheimer Schüler des Veitshöchheimer Gymnasiums dachten sich: „Das schaffen wir auch.“ Es seien nur 20 Videos auf YouTube gewesen und die Konkurrenz nicht so stark gewesen, so Iff. Max Grimm und er machten sich auf, übten Kunstschüsse, bezogen Papiertonnen, Dächer, Bushaltestellen und Bänke ein. Heraus kam ein fast fünfminütiges Video, mit Musik unterlegt.
Das schickten die beiden ans ZDF: „Ich war nicht sehr überrascht, als die anfrage des ZDF kam, ob wir nicht ins Sportstudio kommen wollen“, sagt Iff.
Das war am Dienstag vor den Osterferien. Das ZDF wollte Iff für den darauffolgenden Samstag. Doch da waren sowohl er als auch sein Freund verreist. Zum Glück. Denn Christian Iff ist glühender Fan von Borussia Dortmund und an diesem Tag war der Schalker Ivan Rakitic zu Gast.
Dass er nun am vergangenen Wochenende ausgerechnet seinen Lieblingstrainer Jürgen Klopp treffen würde, erfuhr der 15-Jährige erst ein paar Tage vor dem Termin im Sportstudio: „Klasse“, war da sein erster Gedanke. Iff ist seit einem Besuch im Dortmunder Signal-Iduna-Park Fan der Borussia. Die Magie der 80 000 Zuschauer hat ihn überwältigt.
Christians Vater fuhr ihn und seinen Freund Max am Samstag Nachmittag nach Mainz. Dort wurden sie von einer Dame empfangen, dann ging es in die Maske. Kurz darauf kamen Sportstudio-Moderator Michael Steinbrecher – und Dortmunds Trainer Jürgen Klopp und begrüßten die beiden: „Es war der Hammer, ihn zu sehen. Ich habe ihn ja vorher noch nicht getroffen“, erinnert sich Iff.
Dann trennten sich die Wege wieder. Klopp wirkte hinter den Kulissen angefressen. Sein Team hatte am Nachmittag ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Mainz verloren.
Christian und Max erlebten den größten Teil der Sendung auf den Zuschauerrängen. Doch dann der große Moment: Musik, Ausschnitte aus dem Bewerbungsvideo, Iff stand neben seinem Lieblingstrainer: „Ich hatte ordentlich Bammel. Schließlich hatte der Steinbrecher vorher gesagt, dass zwei bis drei Millionen Menschen zusehen“, sagt Iff. Er habe nicht dastehen wollen, wie einer, der nichts sagt, erinnert er sich.
Den Small Talk meisterte Iff souverän. Dann ging es an die Torwand. Gegen sein Idol: „Da achtet man nicht mehr auf seinen Gegner. Und auch nicht darauf, was man gewinnt, wenn man mehr Tore erzielt.“ Die ersten zwei Bälle unten rechts gingen daneben, doch der dritte saß: „Da fiel mir ein Stein vom Herzen“, sagt der Thüngersheimer.
Klopp siegt schließlich – weil er oben links noch zwei Mal traf. Es folgten Applaus und Abschiedsworte – und Iffs großer finaler Auftritt:
Als alles vorbei schien, stellte er eine Frage: „Darf ich noch jemanden grüßen?“ Die Kinnlade des Moderators ging herunter, erst recht, als Iff eine lange Grußliste aus der Tasche zog. Das würde lange dauern. Doch Christian grüßte nur kurz „alle, die mir zugeschaut haben“.
Der Auftritt im Aktuellen Sportstudio hat sich für den Thüngersheimer Schüler gelohnt – nicht nur wegen des unvergesslichen Erlebnisses. Jürgen Klopp versprach ihm ein Trikot von seinem Lieblingsspieler Nuri Shahin. Auch einen Mitschnitt der Sendung bekommen er und sein freund Max. Und Iff hat sich die Handynummern der ZDF-Mitarbeiter gesichert. Man weiß ja nie, wann man mal wieder ins Aktuelle Sportstudio kommt.