Die ökumenische Christophorus-Gesellschaft vereint Einrichtungen und Dienste unter ihrem Dach, die Menschen in Krisensituationen unterstützen. Fünf davon haben nun ihr langes Bestehen gefeiert, wie die Pressestelle der Diözese Würzburg mitteilte. Dem Pressetext sind auch die folgenden Informationen entnommen. Bei den fünf Einrichtungen handelt es sich um die Zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose (50 Jahre), die Straffälligenhilfe (45 Jahre), die Schuldnerberatung (35 Jahre), die Insolvenzberatung (20 Jahre) und die Schuldnerberatung in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburg (zehn Jahre).
Bei der Jubiläumsfeier wurde der Einsatz für die ganze Gesellschaft, den die Mitarbeitenden leisten, besonders gewürdigt. Mehr als 100 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft kamen in das Würzburger Burkardushaus. Auch Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Justiz sowie sozialen Einrichtungen in Stadt und Landkreis Würzburg gratulierten Geschäftsführerin Nadja Fiedler und ihrem Team zu vielen Jahren erfolgreichem Engagement.
Domkapitular: Sie verbreiten Jesu Botschaft
Bischof Franz Jung und Dekan Wenrich Slenczka leiteten die Veranstaltung mit einem geistlichen Impuls ein. Beide betonten die Notwendigkeit von kirchlichem und karitativ-diakonischem Handeln – gerade für Menschen am Rande der Gesellschaft – die doch eigentlich in deren Mitte stünden. Denn jede und jeder von ihnen habe eine Würde, die es zu bewahren gelte, zumal in diesen Zeiten. Dabei sei es egal, ob jemand in Haft, obdachlos oder überschuldet sei.
Laut Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, leisteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ihre tägliche Arbeit Menschen Beistand, die auf schwierigen Lebenswegen unterwegs seien: Sie sorgten etwa für ein Dach über dem Kopf oder genug Geld in der Tasche, um Lebensnotwendiges zu kaufen. So verbreiteten sie Jesu Botschaft der Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit.
Der bayerische Innenstaatssekretär Sandro Kirchner wies in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Arbeit, die bei der Christophorus-Gesellschaft seit Jahrzehnten geleistet wird, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hin.
Motivierende und sinnstiftende Arbeit
Die Vorständin für Soziales des Diakonischen Werkes Bayern, Sandra Schuhmann, würdigte das vielfältige und bedarfsgerechte Angebot der Christophorus-Gesellschaft. Es sei eine Bereicherung für die Stadt und den Landkreis Würzburg. Gerade die unermüdliche Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei von besonderer Bedeutung für das soziale Gefüge der Gesellschaft.
Bei der Feier wurde auch ein Blick auf dieses „vielfältige und bedarfsgerechte Angebot“ und die Arbeit der fünf feiernden Einrichtungen geworfen. Deren Leiterinnen und Leiter schilderten den herausfordernden Job, Klienten in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Gleichzeitig betonten Navina De (Leiterin Schuldnerberatung in der JVA Würzburg), Stephan Hohnerlein (Leiter Zentrale Beratungsstelle Strafentlassene), Robert Morfeld (Leiter Schuldner- und Insolvenzberatung) und Michael Thiergärtner (Leiter Zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose), dass die Arbeit mit Menschen, die von den meisten anderen Menschen bereits abgeschrieben worden seien, sehr motivierend und sinnstiftend sei. Ihnen wieder eine Perspektive zu geben, mache die mitunter belastenden Erlebnisse im Arbeitsalltag mehr als wett.
Geschäftsführerin Fiedler erklärte zum Abschluss, dass man weiterhin viele Herausforderungen werde meistern müssen. Nicht nur der knappe Wohnraum, sondern auch Themen wie Obdachlosigkeit samt Pflegebedürftigkeit sowie Gesundheitsversorgung von Menschen im gesellschaftlichen Abseits würden noch große Anstrengungen erfordern.