Oberbürgermeister Christian Schuchardt eröffnete die Ausstellung der Geschichtswerkstatt im Verschönerungsverein Würzburg, die anlässlich des 80. Jahrestages der Zerstörung Würzburgs stattfindet. Diese und folgende Informationen stammen aus einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg.
Schuchardt dankte den ehrenamtlich Engagierten der Geschichtswerkstatt, die seit über 25 Jahren mit ihren Foto-Ausstellungen das Gedenken an die größte Katastrophe in der über 1300-jährigen Geschichte Würzburgs bereichern. „Die Beiträge der Geschichtswerkstatt sind aus der Würzburger Erinnerungskultur nicht mehr wegzudenken,“ so Schuchardt. Die Ausstellung trägt den Titel „Chronologie der Zerstörung Würzburgs im Zweiten Weltkrieg“ und wurde bereits zum 75. Jahrestag gezeigt, musste jedoch wegen der Corona-Pandemie frühzeitig geschlossen werden.
Am 16. März 1945 wurde Würzburg in nur 20 Minuten fast vollständig zerstört, wobei mehr als 3500 Menschen ums Leben kamen. Schuchardt betonte, dass immer weniger Menschen persönliche Erinnerungen an diesen Tag haben, und hob die Bedeutung der Ausstellung als Mahnung für Frieden und Demokratie hervor. Er unterstrich die Wichtigkeit solcher Ausstellungen für die Erinnerungskultur, da Bilder oft mehr ausdrücken als Worte.
40 großformatige Fotografien
Die Ausstellung zeigt 40 großformatige Fotografien und erläuternde Texte, die die Ereignisse der Nacht vom 16. März 1945 und die darauffolgenden Kämpfe bis zur Befreiung durch die US-Streitkräfte am 6. April dokumentieren.
Im Anschluss erläuterte Dr. Christian Naser vom Institut für deutsche Philologie der Uni Würzburg, wie der „Traditionskollaps“, dass Würzburg kein sogenanntes Häuserbuch besitzt, in dem die Geschichte einzelner Häuser dokumentiert wird, durch ein DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)-gefördertes Projekt behoben werden kann. So liefern bisher ungenutzte personenbezogene Einzel-Archivalien wie beurkundete Besitzwechsel, Schuldverschreibungen und Rechnungen im Verbund neue Erkenntnisse zur Lokalisierung und Geschichte einzelner Häuser, die 1945 zerstört wurden.
Die Ausstellung ist bis zum 28. März während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen: Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 13.30 Uhr. Vertreter der Geschichtswerkstatt stehen montags bis donnerstags von 10.30 bis 15 Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung.
Eine Broschüre und eine Themen-CD zur Ausstellung gibt es vor Ort oder bei den Buchhandlungen „Schöningh“, „Knodt“, „Neuer Weg“ und „Hugendubel“.
Kontakt zur Geschichtswerkstatt unter gw@vvw-online.com oder Tel.: (0931) 88065420.