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WÜRZBURG: Circus Roncalli kommt im Oktober

WÜRZBURG

Circus Roncalli kommt im Oktober

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    Seitdem tourt die Mischung aus Show, Theater, Kleinkunst, Live-Musik und Artistik in klassischem Zirkus-Ambiente erfolgreich durch Europa, mit 450 Vorstellungen im Jahr. Vom 8. bis 31. Oktober gastiert Roncalli in Würzburg.

    150 Artisten, Musiker, Requisiteure und Mitarbeiter in über 100 historischen Zirkuswagen halten Einzug auf der Talavera. Der Tross reist am 5. Oktober per Zug an. Die Werbetrommel rührt Mister Roncalli höchstpersönlich: Bernhard Paul freut sich beim Pressegespräch am Nikolaushof über die schöne Aussicht auf die Stadt.   Der 63-Jährige kommt mit Pressemann Markus Strobl gerade aus Leipzig, wo er bei den „Prinzen“ ein Hörspiel aufgenommen hat. „Mitten im Sommer musste ich Weihnachtslieder singen“, erklärt er im Wiener Dialekt. Und spricht viel von Liebe und Leidenschaft zum Zirkusleben, das er sich schon als Kind erträumt hat.

    Als er in den siebziger Jahren einen alten Zirkuswagen fand und restaurierte, begann der Traum wahr zu werden. Dabei schwebten ihm keine Löwen vor, die durch Feuerreifen springen, sondern ein „neues, poetisches Spektakel“, eine Inszenierung von Traum- und Märchenwelten mit fantastischen Kostümen und Mitteln der Theaterkunst. Roncalli ist mehr als eine Abfolge artistischer Nummern, weshalb Paul für seinen Theaterzirkus oder sein Zirkustheater schon als „Erneuerer der Zirkuskunst“ gewürdigt wurde.

    „Man macht nicht Zirkus, um Geld zu verdienen, sondern verdient Geld, um Zirkus zu machen.“

    Bernhard Paul Roncalli-Chef

    Paul ist der alleinige Chef und Besitzer des 150-köpfigen Unternehmens, denn kurz nach der Roncalli-Gründung war Heller nach einem Krach ausgestiegen. „Ein Gesamtkunstwerk kann nur von einem ausgehen, sonst wird's ein Puzzle“, sagt Paul und erklärt seine Philosophie: „Man macht nicht Zirkus um Geld zu verdienen, sondern verdient Geld, um Zirkus zu machen.“

    Mit Begeisterung spricht er von Blattgoldverzierungen und von neuem Theaterplüsch aus einer alten Weberei für die Logen („das war sauteuer“), von Uniformen von einem Wiener Hofschneider. Er ist detailversessen – und ärgert sich, dass Zirkus in Deutschland als Kultur nicht anerkannt ist. „Auch wenn viele Zirkusse mit Kultur nichts zu tun haben. Aber es gibt ja auch schlechte Theater.“ Wenn man Zirkus wie Kultur behandle, werde es auch solche. „Die Leute merken das, die sind net blöd“.

    Musik ist die zweite Leidenschaft von Paul, der einst bei einer Combo namens „Jerry and the G.men“ am Schlagzeug saß. „Die sechziger und siebziger Jahre, das ist meine Musik“, bekennt der Beatles-Fan. Er besitzt das erste Schlagzeug der Band und ist mit Klaus Voormann befreundet, der in John Lennons Plastic Ono Band sowie mir George Harrison und Ringo Starr spielte. Daher rührt die Idee vom aktuellen Roncalli-Programm „All you need is laugh!“ Die Aufforderung zum Lachen ist abgeleitet vom Beatles-Klassiker „All you need is love“. Die Besucher werden vom Roncalli-Zirkusorchester auch Beatles-Sound zu hören bekommen.

    „Man muss sich immer bewegen, etwas Neues machen“

    Bernhard Paul Roncalli-Chef

    „Man muss sich immer bewegen, etwas Neues machen“ lautet das Credo von Paul. Neben dem Circus Roncalli – „wir müssen ja nebenbei auch Geld verdienen“ – hat er immer Projekte am Laufen. Eines davon war die Zusammenarbeit mit der Kelly-Family in der Manege – vor fünf Jahren in Würzburg zu sehen. Auch wegen des damaligen Erfolgs steht Würzburg erstmals für den gesamten Zirkus auf dem Tourneeplan, obwohl Roncalli meist in größeren Städten gastiert – derzeit in Hannover.

    Im Zeltpalast auf der Talavera haben pro Vorstellung 1500 Zuschauer Platz. Paul verspricht „ein zweieinhalbstündiges Fest der Sinne“ für die ganze Familie, unter anderem mit Starclown David Larible, Elena Minasov, die es fertig bringt, sich in einer Minute 13 Mal umzuziehen oder Handstandakrobat Encho Keryatov. T iere sind dagegen Mangelware. „Pferde und Sägemehl in der Manege gehören dazu, sonst riecht's ja nur nach Popcorn wie auf dem Rummel. Aber für in Möbelwagen eingepferchte Elefanten habe ich nichts übrig“, spricht Paul Tierschützern aus der Seele.

    Ihn selbst, der schon Heinz Rühmann, Leonard Bernstein oder David Copperfield in der Manege begrüßen konnte, wird man in manchen Vorstellungen als Clown zu Gesucht bekommen, ebenso seine Kinder: Adrian (19) spielt im Zirkusorchester, Vivien (20) und Lilian (12) treten als Akrobatinnen auf. „Ich bin froh, dass auch sie dem Zirkus verfallen sind“, sagt Paul. Dass gleiche wünscht er sich im Oktober von den Unterfranken.

    Roncalli in Würzburg

    Die Vorstellungen des Circus Roncalli auf der Würzburger Talavera laufen vom 8. bis 31. Oktober, Dienstag bis Samstag jeweils um 20 Uhr, Mittwoch, Donnerstag und Samstag auch um 15 Uhr, am Sonntag jeweils um 14 und 18 Uhr.

    Am Sonntag, 17. Oktober, ist von 10 bis 12 Uhr „Tag der offenen Tür“ bei freiem Eintritt.

    Karten sind erhältlich bei allen Main-Post-Geschäftsstellen sowie den bekannten Vorverkaufsstellen, per Telefon unter Tel. (0 18 05) 22 45 22 (0,14 €/Min). Tickets gibt's zudem übers Internet unter 

    http://www.roncalli.de/
     
    sowie ab 8. Oktober täglich ab 10 Uhr an der Zirkuskasse.

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