„Wir brauchen ein Europa ohne Wenn und Aber“. Dies ist das Credo von Claudia Roth, mit dem sie die Gäste zum Auftakt des Europawahlkampfs der Grünen in Würzburg Stadt und Land im Tanzspeicher konfrontierte. Die Bundestagsvizepräsidentin, die zehn Jahre Mitglied des europäischen Parlaments war, hielt ein Plädoyer für Demokratie, Frieden und Menschenrechte, die so Roth, nur in einem vereinten und starken Europa zu sichern sind. Diese EU-Wahl werde wegweisender sein als alle bisherigen, da es um die Fortsetzung einer „freiheitlichen, menschenrechtskonformen Demokratie überhaupt geht.“
Gegen demokratiefeindliche, rassistische Kräfte wie Orban in Ungarn und Salvini in Italien, die Flüchtlinge zu Hunderten im Meer ertrinken ließen, brauche es den lauten Widerspruch durch Glaubwürdigkeit, Zugewandtheit und Empathie gegenüber Flüchtlingen, der vom europäischen Parlament kommen muss, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der „Brexit-Wahnsinn“ dürfe in Europa nicht Fuß fassen. Besonders für den Kampf gegen die Klimakrise, die grundlegende Menschenrechte bedrohe, brauche es Europa. Roth forderte auf, sich in „aktiver Unzufriedenheit“ für die Werte unserer Verfassung zu engagieren und wählen zu gehen. „Es kann unglaublich schief gehen, wenn du deine Stimme nicht abgibst.“
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Martin Heilig, der designierte OB-Kandidat der Grünen in Würzburg seine Ziele für die Stadt definiert. "Diese wundervolle Stadt hat ein viel größeres Potential als es momentan deutlich wird." Heilig setzt dabei auf einen konsequenten Klimaschutz und ein modernes Mobilitätskonzept für die Stadt, das auch den Landkreis mit einbezieht. Außerdem will er sich für junge Menschen stark machen "damit deren Interessen in der Stadtpolitik endlich ausreichend vertreten werden."