(Rö.) Der Würzburger Musikerstammtisch, der sich jeden ersten Donnerstag im Monat im Omnibus trifft, ist immer wieder mal für eine Überraschung gut. Mal taucht mehr oder wenig unvermittelt Howard Carpendale im Kellergewölbe auf, oder es steht, wie beim Oktober-Stammtsich geschehen, eine Band auf der Bühne, die zum letzten Mal vor 41 Jahren in Würzburg gastierte.
Dabei ist es vom hessischen Schlüchtern nach Würzburg gar nicht so arg weit. Doch für die Band „Moondogs 2000“ mussten 41 Jahre vergehen, ehe es wieder mal zu einer Reise nach Würzburg kam. Zur Vorgeschichte: In den 60 er Jahren existierte in Würzburg schon eine sehr aktive Pop und Rock-Musikszene, in welcher ein gewisser Wolfgang Michler, besser bekannt als Papa-Music, damals die Fäden zog. Zu jener Zeit gab es auch schon eine Band mit dem Namen „Moondogs“: Markenzeichen vierstimmiger Chorgesang, drei Geschwister, die in der Szene kräftig mitmischten, und es gab die sagenumwobenen „Huttensäle“, wo die großen Beatkonzerte, Bayrische Beatmeisterschaften, Beat 64, um nur einige Highlights zu nennen, stattfanden.
Die Huttensäle mussten später einem Einkaufsmarkt weichen und einige der fantastischen Musiker von damals spielen schon in himmlischen Formationen weiter, Aber dann kam ein Telefongespräch am ber dann kam das Telefonat am 7. September 2007. Frontmann Mike Cavazzini von den Moondogs 2000 hatte über verschlungene Pfade die Telefonnummer von Wolfgang Michler erfahren. Man telefonierte und alles war als wäre es gestern gewesen. Wolfgang lud die Moondogs 2000 ein, beim Musikerstammtisch am 4. Oktober zu spielen und die sagten sofort zu.
Im vollbesetzten Omnibus ging die Post ab. Die acht Musiker der Moondogs 2000 lieferten ein mitreißendes zweistündiges Konzert ab. Mit ihrer mittlerweile achtköpfigen Besetzung (mit den drei Geschwistern Cavazzini und Martin Schäfer sind noch vier der Originalmoondogs dabei) ließen sie die 60er und 70er Jahre mit Titeln wie „Barbara Ann“, „Stand by me“, „Hold on I'm coming“, „Mighty Quinn“ und mit der sagenhaften „Unchained Melody“, von Sänger Thomas Cavazzini bravourös vorgetragen, auferstehen.
Das Publikum im Omnibus war begeistert und man feierte ein außergewöhnliches Wiedersehen. Die Moondogs 2000 sind nach 41 Jahren wieder in Würzburg angekommen und werden sicher nicht zum letzten Mal hier gespielt haben.