In aller Gemütsruhe breitet Conni Leimeister ihre Teilnehmerlisten, Hallenskizzen und Ablaufpläne vor sich aus. Sie ist verantwortlich für die Organisation des „Bayernpokals Gerätturnen weiblich Frühjahr 2018“ des Turngaus Würzburg, so die wenig eingängige offizielle Bezeichnung des Wettbewerbs, der am 14. und 15. April in der Ochsenfurter Dreifachturnhalle stattfindet.
So eine Veranstaltung auszurichten, sei schon mit viel Arbeit verbunden, sagt Conni Leimeister. Aber sie hat die Sache im Griff und hegt keinen Zweifel, dass der Wettkampf reibungslos ablaufen wird. Als Fachturnwart beim Turnverein Ochsenfurt (TVO) sieht sie ihren Verein in der Pflicht, sich immer wieder einmal als Ausrichter zur Verfügung zu stellen. Zweimal pro Jahr finden derartige Wettkämpfe im Turngau Würzburg statt. Zuletzt habe der TVO vor fünf Jahren eine solche Veranstaltung ausgerichtet, sagt Conni Leimeister.
Knapp 200 Turnerinnen nehmen teil
Turnen, meint sie, finde in der Öffentlichkeit beklagenswert wenig Beachtung. Dabei sei der Sport so schön anzuschauen. Deshalb freut sie sich über Wettkämpfe wie den Bayernpokal, bei denen die Turnerinnen ihr Können zeigen können. In Ochsenfurt nehmen Mädchen ab acht Jahren bis hin zu den Aktiven ab 18 teil. Knapp 200 Turnerinnen sind es insgesamt, die aus dem ganzen Turngau kommen, etwa 30 davon vom TVO.
Conni Leimeister hat sich mit der Organisation der Veranstaltung einiges aufgehalst. Das wird klar, wenn sie aus ihrem Merkzettel vorliest: Schlüssel für die Halle und die Küche von der Stadt holen; Tische für die Kampfrichter von der Mittelschule organisieren; Geschirr, Kaffeemaschinen und Kühlschränke vom OCC herbeischaffen; Tische, Schürzen und Getränke von der Brauerei besorgen; Presse, Bürgermeister, Vorstand und Sportreferenten einladen; Essen im Supermarkt kaufen, Wienerle beim Metzger bestellen, Bierbänke aus dem Vereinsraum holen – ein bisschen viel für eine einzige Person.
Die Eltern spendieren den Kuchen
„Natürlich habe ich Helfer“, sagt Conni Leimeister und lacht. Die zweite Turn-Trainerin beim TVO ist ebenso eingebunden wie sie. Conni Leimeister hat außerdem ihren Mann zur Mithilfe verpflichtet. Ein Bekannter, der über einen Lkw verfügt, hilft beim Transport von Turngeräten aus Lohr nach Ochsenfurt. Die Eltern der Turnerinnen spendieren den Kuchen, der an den zwei Veranstaltungstagen verkauft wird. Auch der TVO unterstützt seine Turnabteilung, unter anderem übernimmt er die Hallenmiete. Conni Leimeister meint selbstbewusst, man könne schon erwarten, dass alle mithelfen, wenn so ein Ereignis alle fünf Jahre mal in Ochsenfurt steige.
Auch an den beiden Wettkampftagen selbst wird Conni Leimeister im Dauereinsatz sein. Bereits am Freitagabend muss die Halle vorbereitet werden. Sie wird in verschiedene Bereiche aufgeteilt, in denen parallel die Wettkämpfe am Balken, Boden, Tumblingbahn, Reck, Stufenbarren und beim Sprung laufen. Die Geräte müssen am Abend noch aufgebaut werden, was für Conni Leimeister aber Routine ist. „Beim Training müssen wird das ja auch immer machen“, sagt sie.
Kampfrichter müssen alles sehen
Einen detaillierten Zeitplan gibt es auch bereits, inklusive Begrüßung, Aufwärmen, Einturnen und Siegerehrungen. Große Verzögerungen bei den einzelnen Übungen seien bei solch einem Wettkampf nicht zu erwarten, sagt Conni Leimeister. Denn alle Teilnehmerinnen absolvieren die sogenannten Pflichtübungen und turnen die gleichen Elemente.
Kampfrichter haben einen schwierigen Job
Die Kampfrichter, von denen an jedem Gerät mehrere die Turnerinnen aufmerksam beobachten, müssen die gezeigten Leistungen bewerten. Ein Geschäft, vor dem Conni Leimeister größten Respekt hat. „Den Sprung zu bewerten, ist sehr schwierig, da es so schnell geht“, sagt sie. Vor einigen Jahren hat sie selbst ihren Kampfrichter-Schein gemacht und weiß, wovon sie spricht. War der Bewegungsablauf flüssig genug? Waren die Zehen gestreckt, oder waren gar „krumme Haxen“ zu sehen?
Wenn am Sonntagnachmittag der Wettkampf zu Ende geht, ist für Conni Leimeister noch lange nicht Schluss. Denn dann muss die Halle wieder in den Urzustand versetzt, die Geräte und ausgeliehenen Utensilien zurückgebracht werden. Und die Turnabteilung des TVO kann sich im Geiste schon mal auf den nächsten Wettkampf in ungefähr fünf Jahren einstellen.
„Natürlich habe ich Helfer.“
Conni Leimeister, Turnfachwart beim TVO