In der Würzburger Innenstadt gehört die blaue Firmenfarbe des Marktcafés Brandstetter zum Straßenbild, die Hauptfiliale in der Marktgasse ist berühmt für ihre Öffnungszeit ab fünf Uhr morgens - doch nun bleiben die Brandstetter-Filialen bis auf weiteres geschlossen, weder Brot noch Kuchen werden gebacken. "Auch wir haben mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen und fühlen uns leider dazu gezwungen, ab Montag, 30. März, unsere Filialen aus wirtschaftlichen Gründen und zum Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden vorerst komplett zu schließen", heißt es auf der Facebookseite des Traditionsunternehmens.

Sein Betrieb bleibe "mindestens bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Gastronomie wieder öffnen darf" geschlossen, teilt Inhaber Christian Englert auf einem Aushang in der Hauptfiliale mit. Das Unternehmen ist mit insgesamt fünf Filialen in Würzburg vertreten: vier in der Innenstadt und eine in Grombühl.
Tradition: Frühe Öffnungszeit für die Würzburger Marktleute
Ein Brandstetter-Alleinstellungsmerkmal ist, dass das Hauptgeschäft in der Marktgasse bereits um fünf Uhr früh öffnet – eine Tradition seit über 100 Jahren. Bereits 1912 wurde eine Kaffeestube für die frühzeitig eintreffenden Marktleute eröffnet, heißt es auf der Homepage des Marktcafés. Heute wird der frühmorgendliche Service gern von Nachtschwärmern genutzt. Gegründet wurde die Firma 1890 von Heinrich Brandstetter. Zuletzt eröffnete 2017 die Filiale in Grombühl.
Dass es vorerst keine Back- und Konditoreiwaren mehr von Brandstetter gibt, bedauern auf Facebook viele User, äußern zugleich aber auch Verständnis: "Sehr vernünftig, vor allem für die Mitarbeiter", heißt es dort zum Beispiel. Zugleich wünscht man der Firma Durchhaltevermögen.
- Reportage: "Der Brandstetter ist einfach Kult"