Am 16. Juni hat der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss getagt und sich mehrheitlich für die Erprobung des Einbahnverkehrs in der Zeller Straße ausgesprochen. Die CSU-Stadtratsfraktion sieht darin ein großes Gefahrenpotenzial.
Das geht aus ihrer Pressemitteilung hervor. Es sei sehr wahrscheinlich, dass sich durch diese Regelung Rückstauungen ergeben, die sich negativ auf den Verkehrsfluss und folglich auch auf die Luftschadstoffbelastung auswirken könnten, heißt es darin.
Der Jahresmittelwert 2020 liegt laut Luftreinhalteplan deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert. Die Verwaltungsvorlage zeige auf, dass durch die Einbahnstraßen-Regelung mit einem Anstieg der Luftschadstoffbelastung zu rechnen sei.
"Wir setzen uns für die Umsetzung des Green City Plans ein. Hierbei ist es eines der obersten Ziele, dass die Stickoxidemissionen reduziert werden und Mobilität in der Stadt Würzburg nachhaltig weiterentwickelt wird", wird der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth in der Stellungnahme zitiert.
"Diese Entscheidung bedeutet einen Rückschritt der bisherigen Umsetzungen des Green City Plans. Eine schadstoffarme Luft ist uns für alle Bürgerinnen und Bürger ein wichtiges Anliegen. Die Gesundheit aller sollte über individuellen Interessen stehen", betont er.
Zudem bringe diese Regelung offensichtlich keine Vorteile für den Fuß- und Radverkehr. Der ÖPNV werde ebenfalls negativ beeinflusst. Schülerinnen und Schüler müssten in Zukunft längere Schulwege in Kauf nehmen, da Busse durch die Einbahnstraßenregelung umgeleitet werden müssten, schreibt die CSU-Stadtratsfraktion weiter.
"Besonders für den Stadtteil Zellerau und den dort lebenden und arbeitenden Bürgerinnen und Bürgern, die bislang die Zeller Straße nutzen konnten, ist der Probebetrieb eine Zumutung, insbesondere deshalb, weil der Verkehrsgutachter dem Stadtrat eindringlich versichert hat, dass es zu ungünstigen Entwicklungen in der Dreikronenstraße und der Luitpoldstraße kommen wird", ärgert sich Roth und sagt: "Wir werden die Erprobung kritisch beobachten und entsprechend intervenieren, sobald dies notwendig ist."