In Czernowitz begegneten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts ukrainische, deutsche, jiddische, polnische und rumänische Kulturschaffende in einer von der Habsburger Monarchie geprägten Stadtarchitektur auf engstem Raum und machten in ihrer Vielfalt die Stadt zur europäischen Kulturmetropole. Heute liegt die Stadt auf ukrainischem Staatsgebiet. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, der folgende Informationen entnommen sind.
An zwei Terminen lädt eine Produktion des Theater am Neunerplatz dazu ein, den literarischen und kulturellen Reichtum des alten und neuen Czernowitz zu entdecken, der Stadt in der – wie Paul Celan schrieb – einst "Bücher und Menschen wohnten". Zu den bekannten Schriftstellerinnen und Schriftstellern zählen neben Paul Celan, Rose Ausländer, Selma Merbaum-Eisinger, Gregor von Rezzori und Ol’ha Kobylans’ka.
Miriam Schriewer leiht ihnen ihre Stimme und belebt somit eine in Vergessenheit geratene Zeit, die in der Musik an- und nachklingt: Die Komposition "Czernowitzer Skizzen" von Alexander Kukelka für vier Klarinetten bildet den äußeren Rahmen für die musikalische Lesung. Sie wird gespielt vom Klarinettenquartett Radice Nere aus Würzburg. Alexander Kukelkas Musik steht in einer Reihe mit Brahms, Kodály, Bartók oder Strawinsky, die sich mit Volksmusik auseinandergesetzt haben, und aus der Beschäftigung damit zu neuen Werken inspiriert wurden, so Kukelka über seine musikalische Wanderung durch das historische Czernowitz. Die Moderation übernimmt Gesine Drews-Sylla vom Lehrstuhl für Literatur und Kultur Russlands an der Universität Würzburg.
Karten für die beiden Abende im Theater am Neunerplatz am Samstag, den 6. Juli um 20 Uhr und am Sonntag, 7. Juli um 19 Uhr gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Knodt unter Tel.: (0931 ) 52673 oder info@knodt.de. Der Komponist Alexander Kukelka wird zur Samstagsvorstellung aus Wien kommen, um die Kombination seiner Musik mit Literatur aus Czernowitz zu sehen.