Mit der Enthüllung des Namenssteins, dem Aufsteigen von Luftballons und einem Schulfest wurde am Freitag die Namensgebung des Evangelischen Gymnasiums Würzburg abgeschlossen. Das Dag-Hammarskjöld-Gymnasium, wie es jetzt heißt, ging aus dem städtischen Mozart-Schönborn-Gymnasium am Frauenlandplatz hervor, für das am 1. August 2011 die evangelische Kirche die Trägerschaft übernommen hatte.
Dekanin Edda Weise stellte in der vollen Aula der Schule fest, dass Eltern, Schüler und Lehrkräfte in einem mehrmonatigen Prozess einen „interessante, tiefsinnige Persönlichkeit“ als Namenspatron für die Schule gewählt hätten. Sie bescheinigte den Lehrkräften, im ersten Jahr unter neuer Trägerschaft hart gearbeitet zu haben und das neue Konzept in den fünften Klassen gut eingeführt zu haben. Beleg dafür sind auch die Anmeldezahlen für das nächste Schuljahr, welche die Bildung von vier Eingangsklassen möglich machen.
Schulleiter Hermann Berst zeichnete den Prozess der Namensfindung nach und dankte allen Beteiligten herzlich, insbesondere der Schülermitverwaltung mit den Schülersprechern Jan Handrjk und Rebecca Siemer für ihren Einsatz. Hermann J. Benning, Autor des Buches „Dag Hammarskjöld – Leben und Profil“ stellte das Leben und das Wirken des aus Schweden stammenden zweiten UN-Generalsekretärs nach und regte an, sich mit den „Wegmarken“ des spirituell stark engagierten Friedensnobelpreisträgers auseinanderzusetzen.
Das Bläserensemble unter der Leitung von Jan Reinelt umrahmte den Festakt, einen musikalischen Glanzpunkt setzten die Schüler Tilman Fleig (9b) und Julian Zalla (Q 12) mit Violine und am Klavier.
Nachdem Schülerinnen und Schüler Gedanken zum neuen Schulnamen vorgetragen hatten, zog die Festversammlung vor das Schulgebäude. Gemeinsam mit Dekanin Weise und Schulleiter Berst enthüllten Vertreter der alten und neuen Träger, Schüler- und Elternschaft den neuen Namensstein und stiegen bunte Luftballons in den Abendhimmel zum Abschluss eines Schulfestes, das am Morgen mit der Erarbeitung von Präsentationen und Ausstellungen begonnen hatte und das erste Schuljahr des Evangelischen Gymnasiums abschloss.
Dag Hammarskjöld
Der zweite Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) wurde am 29. Juli 1905 in Jönköping (Schweden) geboren. 1936 begann er seine Laufbahn im schwedischen Finanzministerium, 1946 trat er in das Außenministerium ein. 1953 zum Generalsekretär der UN gewählt, 1957 wiedergewählt, engagierte er sich für den Frieden in der Welt.
Am 18.September 1961 kam er auf einer Friedensmission in Afrika, in Ndola (heute Sambia) ums Leben. Nach seinem Tod fand man in seiner New Yorker Wohnung tagebuchartige Aufzeichnungen, die Einblicke geben in die Haltung des Mannes, der dazu beitrug, dass es nicht zu einem Dritten Weltkrieg kam“, wie Biograf Hermann J. Benning schreibt. Posthum wurde Dag Hammarskjöld der Friedensnobelpreis 1961 verliehen.