Nur etwa zwei Jahre nach Abschluss der Erschließung des ersten Bauabschnitts im Baugebiet "Wiesengrund II" sind alle 59 geschaffenen Baugrundstücke bebaut. Im zweiten Bauabschnitt der Erschließung sollen in gleicher Anzahl weitere Grundstücke entstehen.
Die ungebrochene Nachfrage werten Bürgermeister Hans Fiederling (UBG) und Bauamtsleiter Markus Ostwald als Bestätigung für die notwendigen Investitionen mit einem Gesamtvolumen von rund 2,5 Millionen Euro. Auch die künftigen Baugrundstücke können ausschließlich aus dem Eigentum der Gemeinde erworben werden.
Baugrundstücke schneller bebaut als erwartet
Obwohl mit einer Bebauungsfrist von bis zu drei Jahren belegt, waren die im ersten Bauabschnitt entstandenen Baugrundstücke weitaus schneller bebaut als von der Verwaltung erwartet. Entsprechend der Zielsetzung zur Erschließung des gesamten Bereichs, startete nun der Baubeginn zur Erschließung des zweiten Bauabschnitts. Hierbei sollen auf einer Gesamtfläche von 47 041 Quadratmetern eine Nettobaufläche von 29 845 Quadratmetern genutzt werden.
Die nüchternen Zahlen hierzu sind beachtlich: Zur Entstehung der weiteren 59 Baugrundstücken mit einer jeweiligen Größe zwischen 400 Quadratmeter und 600 Quadratmeter werden nach Aussage von Bauamtsleiter Markus Ostwald Erdbewegungen von 30 000 Kubikmeter durch Abtrag von Mutterboden notwendig. Das Erdreich verbleibt allerdings vor Ort. Verlegt werden 1,4 Kilometer Kanalleitungen, ein Kilometer Hausanschlussleitungen, ein Kilometer Wasserleitungen, vier Kilometer Leerrohre, sowie 1600 Quadratmeter Pflasterflächen und 3800 Quadratmeter Straßenbelag.
Alle Leitungen in einem Versorgungschacht
Wie bereits im ersten Bauabschnitt erfolgt die Erschließung der Grundstücke im so genannten Mono-System. Dabei verlaufen alle Versorgungsleitungen in nur einem einzigen Versorgungsschacht. Die jeweiligen Leitungen verlaufen im Bereich des späteren Gehwegs. Von so genannten Mono-Boxen im Trassenverlauf sind jeweils vier Grundstücke erschließbar. Diese Monobox als allgemeiner Revisionsschacht für die betreffenden Baugrundstücke reduziert Kanal- und Schieberdeckel. Vorteil der gewählten bewährten Bauausführung ist eine schnellere Erschließung in Verbindung mit entsprechenden Einsparungen für Neubau und nachfolgenden Unterhalt.
Widerspruch gegen die weitere Expansion
Bereits in der Planungsphase zur Erschließung des zweiten Bauabschnitts hatte sich die Maßnahme zu einem ortsinternen Politikum entwickelt. Eine Interessengemeinschaft hatte im Herbst 2015 neben "einem sofortigen Stopp der weiteren Planung und/oder Umsetzung geplanter Erschließungsmaßnahmen die Entwicklung eines umfassenden Dorfentwicklungskonzeptes zur Erhaltung unseres dörflichen Charakters" gefordert.
Der Widerspruch gegen die weitere Expansion war unter anderem begründet worden mit der zunehmenden Verkehrsbelastung der angrenzenden Anwohner durch den Baustellenverkehr. Allerdings war der überwiegende Schwerlastverkehr zur Erschließung des ersten Bauabschnitts über einen als behelfsmäßige Zufahrt genutzten Wirtschaftsweg erfolgt. Ausschließlich dieser Betonweg soll nach Aussage von Bürgermeister Hans Fiederling (UBG) auch zur Erschließung des zweiten Bauabschnitts genutzt werden. "Zwar werden die unmittelbaren Anwohner dadurch weniger belastet. Dafür hat die Bevölkerung im Verlauf der Ortsdurchfahrt allerdings deshalb ein zusätzliches Verkehrsaufkommen zu verkraften", bedauert Fiederling.
Anbindung des gesamten Baugebietes an die Kreisstraße WÜ 12
Eine weitere Forderung der Interessengemeinschaft galt der Anbindung des gesamten Baugebietes an die Kreisstraße WÜ 12. Auch diese konnte nach mehreren Planungsänderungen mit dem Straßenbauamt vereinbart werden. "Zeitgleich mit Abschluss der Erschließungsmaßnahme im Herbst nächsten Jahres soll auch die geforderte Anbindung abgeschlossen sein", versicherte Fiederling.