Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Das Blockhaus ist am Ende

Stadt Würzburg

Das Blockhaus ist am Ende

    • |
    • |

    Sag beim Abschied leise Servus. Dieses Motto scheint sich auch Blockhaus-Geschäftsführer Hubert Deckert auf die Fahnen geschrieben zu haben. "Wir wollen uns still und leise ohne großes Brimborium von unseren Kunden verabschieden", sagt er auf Anfrage der MAIN-POST. Die Stammkunden wurden angeschrieben und über den Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe informiert.

    Als Grund für die Schließung nennt er die Kaufzurückhaltung der Kunden: "Es rechnet sich einfach nicht mehr, der gesamten Möbelbranche geht es nicht gut." Nach seinen Angaben ging der Umsatz seit dem Jahr 2000 um rund 20  Prozent zurück.

    So war die Geschäftsaufgabe der letzte Ausweg: "Bevor man Insolvenz anmelden muss, sollte man vorher die Reißleine ziehen." Über die Gründe für den starken Umsatzrückgang macht er sich so seine eigenen Gedanken. "Entweder ist das Thema ökologisch wohnen nicht mehr so aktuell, oder die Leute wollen beziehungsweise können sich solche Möbel nicht mehr leisten."

    Um gegenzusteuern versuchte Blockhaus noch Mitte August, das Angebot zu erweitern auf Polstermöbel. Deckerts Ziel, nicht nur zufriedene, sondern begeisterte Kunden zu haben, ging nicht auf. "Das neue Konzept wurde von den Kunden offenbar nicht angenommen", analysiert der Geschäftsführer. Deshalb habe man sich laut Schreiben an die Stammkunden "nach langen Überlegungen" für die Geschäftsaufgabe entschieden. Das gleichnamige Möbelhaus in Mammendorf bleibt nach Angaben Deckerts weiter bestehen.

    Letzter Arbeitstag: 16. Oktober

    Wann sich die Blockhaus-Türen endgültig schließen, steht noch nicht fest. Die zwei Voll- und eine Teilzeitkraft werden am 16. Oktober ihren letzten Arbeitstag haben. Eine Frau hat bereits eine neue Stelle gefunden. Danach kümmert sich Hubert Deckert um den Räumungsverkauf.

    Mehrere Interessenten, die das Haus übernehmen wollen, haben sich bei ihm gemeldet. Eine ähnliche Nutzung strebt auch Bürgermeister Manfred Weis an. "Es gibt sicher Überlegungen, dass das Gebäude nicht leer stehen wird. Warten wir mal ab", kommentiert er auf Anfrage.

    Für Außenstehende sei die Schließung doch etwas überraschend gekommen, sagt der Bürgermeister. Bei der Vorstellung der neuen Produktlinie Mitte August hatte er Blockhaus als bedeutendes Unternehmen gewürdigt, das zur Großrinderfelder Gewerbestruktur fest dazugehöre. Zudem lobte er das unternehmerische Risikobewusstsein, das nötig sei, um sich auch für die Zukunft zu rüsten.

    Über seine eigene Zukunft kann Hubert Deckert, der 1999 zusammen mit Lothar Endres das Geschäft vom Firmengründer Romuald Reichert übernommen hatte, noch keine Aussage machen. Der Kapitän wird das Schiff aber auf jeden Fall als letzter verlassen: "Ich werde hier bleiben, bis alles abgewickelt ist."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden