Angefangen bei einem neuen Abenteuer des mutigen „Ritter Rost“, über eine Neuauflage des legendären „Dschungelbuchs“ und dem Westernspektakel „Lacky Lack“, bis hin zu „Alles meins! & Alles erlaubt? – Geschichten vom Raben Socke“, ist für jede Altersgruppe etwas dabei
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Unter Leitung von Brigitte Obermeier und Hannes Hirth fanden in den vergangenen zehn Jahren 230 Aufführungen auf der Freilichtbühne in der alten Schlossruine statt. Nur eine musste bislang wegen schlechten Wetters ausfallen. „Es muss schon den ganzen Tag viel regnen, damit wir nicht spielen“, sagt Obermeier, die auch Leiterin des Theaters Sommerhaus in Sommerhausen ist.
Verändert hat sich in den zehn Jahren einiges. „Es ist schwierig geworden, Stücke zu finden, die alle Altersgruppen abdecken“, so Obermeier. Oft sei es auch so, dass Geschichten, die eher unbekannt sind, weniger erfolgreich anlaufen, als Andere. „'Ich will so bleiben, wie ich bin' war beispielsweise ein Stück, was im ersten Jahr schlecht besucht war, im zweiten Jahr jedoch recht gut“, so die Theaterfrau, die zusammen mit ihrem Lebenspartner Hirth auch das mobile Theater Frachtraum betreibt.
In diesem Jahr tippt Obermeier auf einen Klassiker, mit dem das Ensemble 1999 das Publikum zum ersten Mal begeisterte: „Das Dschungelbuch wird wieder der Renner sein“, so die Schauspielerin.
Auch haben Obermeier und Hirth mit Martin Hanns jemanden gefunden, der die musikalische Leitung übernimmt und den Theaterstücken durch Klang und Gesang eine besondere Farbe verleiht.
Das Ensemble, das ausschließlich aus hauptberuflichen Schauspielern besteht und zumeist im Sommerhaus spielt, ist „wie eine kleine Familie“, sagt Obermeier. Jeder engagiert sich, wo er nur kann. Obermeier entwirft und schneidert beispielsweise alle Kostüme selbst, steht abends an der Kasse und kümmert sich um Requisiten sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Schauspielkollege Hirth hingegen schreibt die Geschichten in Theaterstücke um und übernimmt die Regie.
Bei so viel Eigeninitiative der Schauspieler ist Kreativität gefordert. So wird ein altes Auto mal eben zum Schiff umgebaut und das Bühnenbild selbst gebastelt. Nichts desto trotz fehlen den Künstlern noch immer zwei wichtige Großrequisiten: „Wir brauchen eine ausgemusterte Taxi-Limousine beziehungsweise einen alten Viertürer mit Schiebedach und Stufenheck, der dann zum Boot vom Drachen Koks in 'Ritter Rost und die Hexe Verstexe' umgebaut wird“, so Obermeier. Ebenso fehlt der Künstlergruppe noch ein Bollerwagen.
Trotz der vielen Aufgaben, die Obermeier und Hirth hinter der Bühne haben, schlüpfen sie in jedem Stück selbst eine Rolle. Hirth wird beispielsweise ein Wildschwein in „Alles meins! & Alles erlaubt?“ spielen.
Finanziell gefördert werden die Kinderfestspiele vom Bezirk Unterfranken sowie dem Markt Giebelstadt.
Der Kartenvorverkauf für die „größte Theaterveranstaltung für Kinder in der Region“, wie Obermeier sagt, hat bereits begonnen. „In diesem Jahr ist es erstaunlich, dass Familien Karten für mehrere Stücke kaufen. Das gab es vorher kaum.“
Informationen über die Stücke, sowie Termine und Karten erhalten sie unter Tel. (09333) 90 49 86 2 oder im Internet unter www.kinderfestspiele-giebelstadt.de