Die Bartholomäus-Gesellschaft wurde am 14. Mai 1993 von Dr. Ernst Pulsfort, dem damaligen Seelsorger von Unterpleichfeld, ins Leben gerufen. Viele waren von der Idee, „direkt zu helfen“ begeistert. So konnte man durch die Mitgliedsbeiträge und sonst gesammelten Geldbeträge den Schwestern „Society of the Helpers Mary“ besonders in Indien, Äthiopien und Kenia helfen. Denn die Schwestern unterhalten 56 Niederlassungen in ganz Indien, vier in Äthiopien, zwei in Italien (Turin) und zwei in Kenia. Dort engagieren sie sich in den Elendsvierteln mit Waisenhäusern und Leprakolonien. Schwester Stella: „Es ist für uns oft ein physisches und ein psychisches Problem, den Leuten zu helfen. Denn durch die gesellschaftliche Missachtung haben auch wir es schwer, an die Leute heranzukommen“, berichtete die Ordensoberin der Marys, die jüngst zur Mitgliederversammlung nach Unterpleichfeld gekommen war.
Die Bartholomäus-Gesellschaft hat rund 1200 Mitglieder. Diese sind bundesweit in 220 Städten und Gemeinden aktiv. Dabei sind die Schwerpunkte im Raum Würzburg, in Berlin, Osnabrück, in der Eifel und im Emsland. Um ein mehrtägiges Zusammentreffen der Mitglieder interessant und anziehend zu gestalten, wurde neben der Vollversammlung auch ein Programm zusammengestellt, was von Unterpleichfeld aus professionell und mit viel Aufwand von Bernhard und Ingrid Gunn organisiert wurde. Zu einer solchen Tagung kommen im Durchschnitt rund 100 Personen, die betreut werden müssen. Das fängt bei der Übernachtung an und geht bis hin zu Sight-Seeing-Touren, Vorträgen und Begegnungen. Tagungs- und Übernachtungsort war heuer Ebrach. Neben der Versammlung stand ein Besuch in Bamberg, eine Weinbergswanderung mit Weinprobe im Forellenhof im Handthal sowie eine Floßfahrt auf dem „Alt Main“ von Astheim bis Gerlachshausen auf dem Programm.
Zum gemeinsamen Gottesdienst traf man sich in der Pfarrkirche St. Laurentius in Unterpleichfeld. Dort zelebrierte der Vorsitzende der Gesellschaft und Priester Ernst Pulsfort die Messe. Schwester Stella hielt anstelle der Predigt eine Ansprache. Dabei zeigte sie auf, mit welchen Problemen sie täglich umgehen müssen und dass sie ständig Anfeindungen ausgesetzt seien. Hingegen würden die vielen dankbaren Gesichter der Kinder alles wettmachen. Denn selbst die kleinste Geste würde ihr Leben bereichern. „Ich bitte nicht um viel, aber eine kleine Spende würde unseren Kindern helfen, für die wir uns verantwortlich fühlen“, sagte die Ordensoberin.