Würzburg Wie gratuliert man einem Musiker zum Geburtstag? Klar - mit einem Konzert. Und wenn er dann noch Lautenist ist, am besten mit einem, bei dem Lauten und Gitarren im Mittelpunkt stehen. "Pastime with good company" verbrachte man deshalb in der Musikhochschule anlässlich des 65. Geburtstags von Ex-Präsident/-Kanzler Dieter Kirsch - und lauschte erfreut den Klängen, die einige ehemalige Schüler und Kollegen des Jubilars ihm in gratulatorischer Absicht präsentierten, sowie der launigen Laudatio, die Franz Hennevogel, seinerseits Ex-Präsident der Hochschule, hielt.
The Ladies' Consort eröffnete den Reigen. Laute (Andrea Baur) und Gitarre (Angelika Oertel) spielten sehr klar und gut gestaltet, die Blockflöte (Beate Knobloch) steuerte schöne Melodiebögen und Verzierungen bei. Doch es blieb nicht beim Musizieren: In wunderbaren Kostümen kehrten die Damen später wieder und tanzten zu zweien zur Gitarre.
Unbeweglicher blieben die Gentlemen, in ihrem Consort: Peter Dechant, Uwe Grosser und Sepp Hornsteiner hielten sich an Lauten ohne Tanz. Ihr Zusammenspiel erfreute mit Durchsichtigkeit und guter Balance, sowie schwungvollen Impulsen vom Taktschwerpunkt her, ließ bloß manchmal im homophonen Satz ein wenig die Spannungslinien vermissen.
Schön auch eine Suite von Silvius Leopold Weiß, die Oertel auf der Laute darbot. Für den des Stückes unkundigen Hörer allerdings mit etwas viel Agogik, die teilweise den Grundpuls verschleierte; doch eröffnete ihr Spiel harmonische Strukturen in luzider Klarheit.
Melodien aus Mozarts "Entführung" kredenzten Bernhard Böhm (Traversflöte) und Jürgen Ruck (Gitarre). Ging Böhms deutliche Artikulation in "Welche Wonne" auch etwas auf Kosten seines sonst so weichen, warmen Tons, begeisterten die beiden doch stets durch: spannungsreiche Melodiegestaltung, wunderbare Phrasierung, optimale Dynamik, perfektes Zusammenspiel.
Hervorragend auch drei Lieder von Schubert mit Martin Hummel, Bariton, begleitet von Clemer Andreotti auf der Gitarre - eine selten gehörte Schubert-Besetzung. Schade eigentlich, denn es passte hier sehr gut, weil Andreotti den Sänger perfekt wie ein Schatten begleitete, aber auch dank Hummels natürlicher, präsenter Stimmführung, Beweglichkeit, sorgfältiger Artikulation. Einzig hätte man von ihm vielleicht noch etwas mehr klangliche Farbnuancen wünschen können.
Und zum Abschluss im Ensemble: Pastime with good company.