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SANDERAU: Das Geheimnis der Auferstehung

SANDERAU

Das Geheimnis der Auferstehung

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    In der Pfarrei Sankt Adalbero lebt in der Karwoche die Tradition der Aufstellung eines Heiligen Grabs wieder auf. Der Veitshöchheim lebende Künstler Helmut Booz schuf zwei Gemälde, die Christus im Grab und das leere Grab zeigen. Es freuen sich: (von links) Helmut Booz, Domkapitular Jürgen Lenssen, Elisabeth Müller, Gemeindereferentin Andrea Hartmann, Britta Pracher, Pfarrer Hans-Peter Berg und Peter R. Pracher.
    In der Pfarrei Sankt Adalbero lebt in der Karwoche die Tradition der Aufstellung eines Heiligen Grabs wieder auf. Der Veitshöchheim lebende Künstler Helmut Booz schuf zwei Gemälde, die Christus im Grab und das leere Grab zeigen. Es freuen sich: (von links) Helmut Booz, Domkapitular Jürgen Lenssen, Elisabeth Müller, Gemeindereferentin Andrea Hartmann, Britta Pracher, Pfarrer Hans-Peter Berg und Peter R. Pracher. Foto: FOTO Thomas Obermeier

    Das Heilige Grab sieht man nach den Worten von Domkapitular Jürgen Lenssen heute nicht mehr in vielen Kirchen - weder das temporäre von Karfreitagnachmittag bis zur Osternacht, noch figürliche oder gar bildliche Darstellungen davon. Der Kunstreferent der Diözese führt den Verlust auf die Aufklärung zurück. Damals sei - bis auf wenige Ausnahmen - vieles verboten und vernichtet worden. Im 19. Jahrhundert sei die Tradition wieder aufgelebt - allerdings in einer übertriebenen Art. „Es ist erstaunlich, dass in den letzten Jahren der Willen zur Bilddarstellung des Heiligen Grabes gewachsen ist“, freute sich Lenssen bei der Präsentation der Werke von Booz am Dienstag.

    Diese seien jedoch nicht vergleichbar mit dem historisch bekannten. Denn man habe das Heilige Grab in der Barockzeit vielfach theatralisch aufgebaut. Im Gegensatz dazu wiesen in Adalbero die zwei Werke auf das jeweilige Mysterium hin.

    Passionsweg gezeigt

    Dabei habe sich Booz nicht allein auf die Darstellung des Verstorbenen beschränkt, sondern zeige auch einen Passionsweg: den Weg Christi und den der Menschen. „Die Bildbotschaft geht tiefer auf das Geheimnis der Auferstehung ein als jedes gesprochene Wort.“ Der Kunstreferent bedankte sich bei den Stiftern, die die Realisierung der neuen Idee ermöglicht haben: Elisabeth Müller und das Ehepaar Britta und Peter R. Pracher.

    Bis zur Renovierung der Adalberokirche gab es in der dortigen Muttergotteskapelle eine Darstellung des Heiligen Grabs. Dabei handelte es sich um eine lebensgroße Christusfigur, die aus der romanischen Zeit stammte. Die Barockzeit sah im Kirchenraum ein „theatrum sacrum“, ein heiliges Theater also, das die Frohe Botschaft bildhaft darstellen sollte.

    Es ging darum, das Geheimnis des Glaubens auch sinnlich erfahrbar zu machen. Wenn am Karfreitag der Hauptaltar abgeräumt wurde, legte man das Altarkreuz oder auch nur den Korpus des Kreuzes in ein Heiliges Grab, das in einem Nebenaltar oder in einer Seitenkapelle errichtet worden war.

    Bildliche Darstellungen des Heiligen Grabes mit dem Motiv der Grabesruhe Christi sind als Gemälde kaum bekannt und äußerst selten. Booz' Gemälde „Das Heilige Grab“ ist quer in mehrere Ebenen aufgeteilt. In der Mitte liegt Jesus, mit einem Leinentuch über den Lenden bedeckt, unter dem Kopf liegt ein weiteres weißes Tuch. Das Bild strahlt Ruhe aus. Keine Bewegung - alles scheint erstarrt - liegt auf dem Geschehen. Ein helles Licht fällt auf Teile des Frieses. Hier sieht man die Begegnung Jesu mit den Menschen.

    Auffällig ist die Ausrichtung des Bildes „Das Leere Grab“. Das Bild geht in die Tiefe und himmelwärts, so wie das Ereignis, die Auferstehung Christi, von der es berichten will. Der Fries, der im Bild „Das Heilige Grab“ im oberen Teil zu sehen ist, wiederholt sich in der Mitte der unteren Bildhälfte. Dennoch ist dies ein anderes Bild.

    In einer Richtung

    Alle Figuren sind in einer Richtung angeordnet, jeder allein für sich, aber gemeinsam auf dem Weg mit dem gleichen Ziel. Die einzelnen Gesichter werden vom Schein der Tücher erhellt. Man hat das Gefühl, dass dieser Zug nicht aufhört und alle mit Jesus zur Auferstehung gehen. Dieser Zug soll an die Toten des Bombenangriffs auf Würzburg am 16. März 1945 erinnern. Die Toten der Sanderau wurden in der damals unzerstörten Muttergotteskapelle aufgebahrt.

    Am Karsamstag findet um 8.30 Uhr eine Betstunde am Heiligen Grab statt.

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