Ihr Modell mit einem schlanken hohen Turm und einem L-förmigen Anbau für das Areal des 77 Jahre alten Hochhauses und des Nachbaranwesens Nummer 11 überzeugte das neunköpfige Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Ferdinand Stracke mit Abstand am meisten. Deshalb vergab man auch keinen zweiten Rang, sonder zwei dritte Plätze für die Entwürfe von Kuntz+Manz und des Büros Stahl-Architekten.
Stracke, renommierter Städteplaner an der TU München, würdigte bei der Preisverleihung im Rathaus, dass der preisgekrönte Entwurf der Form des Altbaus nahekomme, ohne ein Nachbau zu sein. Stadtbaurat und Jurymitglied Christian Baumgart spricht von einer „schlüssigen Neuinterpretation“. Selbst Willi Dürrnagel, ebenfalls Preisrichter, der das marode Baudenkmal gerne gerettet hätte, kann sich mit dem Entwurf anfreunden. „Nur der Turm muss noch etwas niedriger werden und die Lamellen-Fassade der beiden Obergeschosse verschwinden.“ Diese Kritik übte die gesamte Jury.
Ansonsten soll der Entwurf nach Aussage von Informica-Vorstand Friedrich Schwab verwirklicht werden. Kalkulierter Zeitplan: Abriss des alten Hochhauses im August 2008, Baubeginn Anfang 2009. Schwab ist sich bewusst, „dass wir an einer brisanten Stelle bauen“. Deshalb habe man auch nur ortskundige Architekten zum Wettbewerb eingeladen. Die Investition für das zehngeschossige Hochhaus (mit Läden, Praxen und Wohnungen) nebst Anbau und Tiefgarage – insgesamt 4000 Quadratmeter Nutzfläche – beziffert Schwab auf acht Millionen Euro.
Der Nachfolger des wegen Einsturzgefahr seit April 2005 leer stehenden, früheren „Ämterhochhauses“ soll „Tricyan Tower“ heißen. Den reichlich fragend dreinschauenden Gästen erklärte Schwab die Namensfindung, zu der ihn und den Vorstandskollegen Hubertus Hiller seine Gattin, eine Apothekerin, inspiriert habe: Tricyan ist ein Heilmittel, das für „Kommunikation und gute Laune“ stehe. Viel Symbolik für ein Haus, auf dessen Beurteilung der Bürger man gespannt sein darf.
Die Modelle des Wettbewerbes sind bis 14. Dezember im Foyer des Rathauses ausgestellt.