Er liegt rund 6000 Kilometer Luftlinie und rund 9200 Kilometer Fahrstrecke von Eibelstadt entfernt und doch kennen viele Menschen in Eibelstadt und Umgebung den Ort Kinkole im Kongo/Afrika – zumindest vom Hörensagen. Das liegt an Pfarrer Frédéric Fungula. Er wohnt in Eibelstadt, stammt aus dem Kongo und hat ein Hilfsprojekt in seiner Heimat gegründet. Bereits vor etwa 15 Jahren entstand in Kinkole, einem Stadtteil von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo mit Hilfe von Spendengeldern ein Ausbildungszentrum.
Frédéric Fungula selbst kam unterstützt von Spendengeldern in den Genuss einer Ausbildung. Und er hat sich zum Ziel gesetzt, den Kindern in Kinkole/Kongo eine Zukunft zu geben. Und so wurde eine Grundschule aus Stein mit einem Schilfdach gebaut, was in diesem Gebiet einmalig ist. Die Menschen, die die Schule bauten, waren Handwerker vor Ort, wodurch diese eine Einnahmequelle erhielten und somit ihre Familien ernähren konnten.

Für Pfarrer Fungula ist wichtig, dass sein Projekt weitergeht, auch wenn er lachend meint: "Die Zeit vergeht in Afrika anders, aber das Endergebnis ist wichtig." Die sechsklassige Grundschule hat inzwischen 150 Schüler, es wurde ein Brunnen gebohrt, um die Wasserversorgung zu ermöglichen. Mehrere Gebäude entstanden, darunter Häuser für Jugendliche und ein Waisenkaus, in dem zehn Vollwaisen leben. Die Kirchengemeinde unterstützt ihren Pfarrer, wo immer sie kann.
Doch nicht nur eine Schulausbildung ist wichtig. Vor allem für die Jugendlichen gehört eine sportliche Betätigung dazu, um Frust abzubauen und soziales Verhalten zu erlernen. Aus diesem Grund wurde vor zehn Jahren ein Fußballcamp gegründet.
Das Hilfsprojekt im Kongo bringt Menschen zusammen
Auch Privatleute sind von dem Hilfsprojekt überzeugt. Dazu gehören der Banker und Immobilienmakler Wilhelm Schwarz und seine Frau Anne, die beide gebürtige Sommerhäuser sind. Nach ihrer Arbeitsphase in Osnabrück kehrten sie wieder in ihren Geburtsort zurück. Bei einem Gottesdienst lernten sie Pfarrer Frédéric Fungula kennen und sie beschlossen, das Projekt im Kongo zu unterstützen. Das war vor über zehn Jahren und sie sind immer noch dabei. So konnte damals der Brunnen durch die Vermittlung einer großzügigen Spende gebohrt werden.
Wilhelm Schwarz schafft es zudem immer wieder, andere Menschen vom Hilfsprojekt von Pfarrer Fungula zu begeistern. So wie Kilian Eck aus Erlach. Der verkaufte jüngst seinen Bauernhof und spendete spontan 5000 Euro aus dem Erlös. Dieses Geld ist für die Erweiterung des Projektes vorgesehen. "Die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist sehr wichtig, um den Menschen vor Ort zu helfen", erklärt Fungula. Daher war der nächste Schritt, Felder für Ackerbau anzulegen. Wie er erklärt, ist der Boden sehr fruchtbar, so dass Maniok, Mais und verschiedene Gemüse angebaut werden kann. Auch eine Viehzucht (Ziegen und Geflügel) wird entstehen. Und Eck freut sich, dass sein Geld aus dem Verkauf des Bauernhofes "auch wieder dafür verwendet wird".