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WÜRZBURG: Das Juliusspital öffnet seine neue Wein-Welt

WÜRZBURG

Das Juliusspital öffnet seine neue Wein-Welt

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    Ab durch die Traube: Projektleiterin Tanja Strätz bei der Führung durch die Wein-Welt auf dem Weg in die Traubenannahme des Juliusspitals.
    Ab durch die Traube: Projektleiterin Tanja Strätz bei der Führung durch die Wein-Welt auf dem Weg in die Traubenannahme des Juliusspitals.

    Wo findet man in Würzburg 234 Gärpfeifen, aber nur einen Chef? Die Antwort gibt das Juliusspital mit seiner neuen „Wein.Welt“. Es ist die spektakuläre Inszenierung einer Kellerführung, die dem Besucher auf ungewohnte Art die Entstehung des Weines näherbringt. Die Installationen aus Schrift, Licht und Ton sind in dieser Art wohl einmalig in Franken und ganz Deutschland.

    Auf das Jahr 1576 geht das Spital zurück, und so hat sich über die Jahrhunderte ein reicher Schatz an Geschichte und Geschichten angesammelt. Den Imagefächer nun auszubreiten, vom Alten auf das Moderne, auf das Jugendliche – dies war Ziel des Projektes, an dem ein Team des Spitals lange gearbeitet hat, unterstützt von externen Experten wie die Schwarzacher Wein-Designerin Dagmar Lehmann und der Würzburger Raumkünstler Reinhard „Sonny“ May. Projektleiterin war Tanja Strätz vom Vertriebsteam des Spitals. Ihre wissenschaftliche Arbeit auf dem Weg zur Weinbetriebswirtschaftlerin hatte das Thema „Strategische Dramaturgie“: Welche Geschichten erzählt man wie im Marketing.

    Eventraum im uralt Gewölbe

    Die modernen Produktionsstätten in Verbindung mit den uralten Kellergewölben ist ein idealer Ort, eine solche Wein-Dramaturgie zu inszenieren. 20 000 Weinliebhaber und Kulturreisende zählt der Keller schon heute jedes Jahr. Sie sind wissbegierig, sie wollen Geschichten hören, wie ihr Lieblingswein entsteht, sagt Verkaufsleiterin Kordula Geier.

    So beginnt die Führung an einem kleinen Weinberg im Garten neben dem historischen Pavillon, der stellvertretend steht für die 177 Hektar des zweitgrößten Weingutes Deutschlands und des größten Silvaner-Weingutes der Welt und das Terroir der Weinlagen vom Urgestein und Buntsandstein des Untermains über den Muschelkalk am Maindreieck bis hin zum Keuper am Schwanberg.

    Tauben. Technik. Tatendrang: So steht es am Eingang zur hochmodernen Traubenannahme, Traubenaufzug und Weinpressen. Die Tür zum Reich von Chef-Önologe Nikolas Frauer öffnet sich mitten in einer riesigen Weintraube. Ein Film zeigt den Weg der Trauben von der Lese im Würzburger Stein bis hin zum Most im tiefen Gärkeller. Blaues LED-Licht lässt die Welt aus Edelstahl geheimnisvoll erstrahlen. Wie hier gearbeitet wird, fasst die plakative Botschaft zusammen: „Sanft.Sinn.Sorgfalt.“ Ein Kammerkonzert begleitet leise den Weg des Mostes zu den großen Lagertanks.

    „Da bewegt sich was“, verrät ein Tank, und der nächste weiß, dass hier „234 Gärpfeifen und nur ein Chef“ am Werke sind. Am Ende liegt ein Jahrgang mit 814 550 Litern Wein hinter Edelstahl – genug, um 3 258 200 Mal „Zum Wohl“ zu sagen. In der Füllhalle wabern klirrende Geräusche von tanzenden Flaschen auf dem Laufband dem Gast entgegen. Über all dem Trubel steht in stoischer Ruhe ein Urgestein des Spitals, Kellermeister Helmut Klüpfel, der mit ruhiger Hand den Großen Gewächsen des Hauses ihr Siegel gibt.

    „Die Zeiten ändern sich“

    Von der modernen Weintechnologie geht es über die romantische Parkanlage in den historischen Holzfasskeller, gerade so, als steige man hinab in eine längst vergangene Zeit. Verträumter Kerzenschein begleitet die Gäste durch die Reihen der großen Holzfässer. Noch eine letzte Biegung, und der Gast steht staunend im leuchtenden Barriquekeller. Große Thekenelemente mit überdimensionalen leuchtenden Bildern lassen die Faszination der Juliusspital.Wein.Welt. Revue passieren.

    Von der Stiftungsurkunde aus dem Jahre 1576 blickt Julius Echter in die Runde. Leuchtende Glasbilder zeigen die Weinberge und die Menschen, die heute hinter den Weinen stehen. Nun darf man auch zum Glas greifen, und das Erlebte schmecken. Ein Zitat von Ovid leuchtet warm auf dem blauen Schriftband über den neuen Barriquefässern: „Die Zeiten ändern sich, und wir uns mit ihnen.“

    Führung und offene Türen

    An diesem Freitag ist bereits Gelegenheit, den neuen Weinkeller des Juliusspitals bei einer kleinen Weinprobe zu besichtigen: Bis Mitte Dezember an jedem Freitag um 17 Uhr oder samstags um 16 und um 17 Uhr. Die Führung mit drei Weinen kostet 12 Euro.

    Das Juliusspital lädt zudem gemeinsam mit den drei anderen Würzburger VDP-Weingütern Bürgerspital zum Hl. Geist, Staatlicher Hofkeller und Weingut am Stein schon jetzt zur „Nacht der offenen Weinkeller“ am Samstag, 30. November, von 18 bis 24 Uhr ein.

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