WÜRZBURG (FCN) "Mit Schwung ins 127. Vereinsjahr" lautete das Motto für den Ehrennachmittag des Rhön-Klub-Zweigverein Würzburg. Zahlreiche Mitglieder wurden für jahrzehntelange Treue geehrt. Der Festvortrag erinnerte an "Valentin Rathgeber, den Mönch und Musikus aus Oberelsbach".
Das Leben des vor 325 Jahren geborenen Valentin Rathgeber sei geprägt gewesen von Frömmigkeit, Romantik und Abenteuerlust, informierte Kulturwart Klaus Philipowski die interessierten Zuhörer. Schon der erste Schrei des Rhöner Kindes sei ungewöhnlich sanft, "ja fast musikalisch" gewesen, habe der Vater von Valentin Rathgeber erzählt.
Nach seinem Umzug nach Würzburg sei dem jungen Mann die Umstellung auf sein neues Leben sehr schwer gefallen. Sehr oft fand der Musiker "Zerstreuung in Weinstuben". Durch Zufall wurde der Abt des Klosters Banz auf ihn aufmerksam und nahm ihn unter seine Fittiche. Das Kloster wurde dem inzwischen zum Priester Geweihten jedoch bald zu eng und er machte sich bei Nacht und Nebel auf und davon. "Er zog von Land zu Land" und kam unter anderem bis in die Schweiz und nach Ungarn. Er schrieb Werk um Werk, sein Heimatkloster profitierte davon. Als er müde geworden war, klopfte er reumütig wieder an die Pforte des Kloster zu Banz. Wochenlang tat er Buße und erneuerte seine Gelübde. Die Gicht plagte ihn und am Ende war er ans Bett gefesselt. Seine Musik tröstete ihn dabei. "Die Engel singen meine Musik", soll er vor seinem Tod gesagt haben.
In seinem Grußwort lobte Bürgermeister Adolf Bauer den Rhön-Klub und seine treuen Mitglieder. "Es ist ihr großer Verdienst, die landschaftlichen Schönheiten und kulturellen Eigenheiten dieser Region einer breiten Öffentlichkeit nähergebracht zu haben." Dadurch sei das Interesse an diesem schönen Mittelgebirge, "das vor unserer Haustür liegt", enorm gesteigert worden. Besonders hob Bauer das Umweltbewusstsein des Vereins sowie den ehrenamtlichen Einsatz zahlreicher Mitglieder hervor. Er wünschte sich ein "Weiterarbeiten wie bisher und viele erholsame Stunden beim Wandern".
Vorsitzender Egon Schrenk kündigte das traditionelle Bergfest am 5. August und die Fahrt vom 3. bis 10. Oktober ins Grödnertal an. Neben reizvollen Wanderungen gibt es dabei ein abwechslungsreiches Kulturprogramm.
Für 60-jährige Mitgliedschaft zeichnete der Vorsitzende Charlotte Hain, Rosl Höfling, Hella und Heinz Kretzer, Adolf Müller, Waltraud Paulus und Elfriede Walch aus. Seit 50 Jahren halten Bernd Balke, Markus Meckel und Wolfgang Repp dem Rhön-Klub die Treue. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Sieglinde Freudenreich, Friedrich Goldbach, Helga Günther, Wiltrud Haselsberger, Klaus Häusler, Helmuth Lutz, Traude Messerer, Christa Pfeuffer, Elfriede Rigel und Sigrid Sauer.