Mit dem Motto: "In diese Welt ein Kind setzen" erinnerte das ÖZ, Kirchenzentrum an der Kürnach, an den 49. Weihetag im Dezember 1975. Pfarrer Stefan Meyer, der vor einem Jahr neu in das ÖZ gekommen ist und der gemeinsam mit seinem Mitbruder Dr. Harald Fritsch den Ökumenischen Gottesdienst feierte, nannte das ÖZ "einen Ort der Begegnung und des Miteinander Lernens."
Für die Festpredigt hatte man Prof. Matthias Reményi, Theologe an der Universität Würzburg, gewonnen. Ausgehend vom Zitat "Das Reich Gottes ist mitten unter Euch" (Lukas-Evangelium), beleuchtete er das Motto: Die Weltlage mit Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten, dem Anwachsen von Rechtspopulismus und Demokratie-Verachtung, dazu die Klimakrise, führten, so Reményi, bei vielen Menschen zur "News Fatigue", der Unfähigkeit, Nachrichten zur Kenntnis zu nehmen.
Die Apostelgeschichte mit der Areopag-Rede des Paulus ist Gegenentwurf, denn "Gott ist der Gott aller Menschen". Zwar hat Reményi festgestellt, dass "auch die Ökumene müde geworden ist", er plädierte aber dafür, Ökumene zu leben, denn dann könne man "beweisen, dass christliche Identität nicht auf Kosten der anderen gelebt werden kann." Als Beispiel führte Reményi die Osternacht an, wie sie seit zwei Jahren im ÖZ gefeiert wird. Für ihn "ein Zeichen ökumenischer Weite" im ÖZ, "einem Kind des II. Vatikanischen Konzils und des ökumenischen Aufbruchs". Seine Zuhörer ermahnte Remenyi: "Gönnen Sie sich nicht zu viel Geduld." Denn, so der Theologe: Die Botschaft "Das Reich Gottes ist mitten unter uns" macht Hoffnung, aus der News Fatigue herauszukommen, außerdem wird deutlich, dass die Menschen auch in Krisen gehalten und getragen sind.
Pfr. Stefan Meyer dankte Prof. Reményi "für die ökumenische Weite" der Festpredigt. Texte, Lieder und Fürbitten haben Michael Legge, Jochen Scheidemantel, Gertrud Krenzer-Scheidemantel und Monika Bulla ausgewählt und vorgetragen. Für die Musik sorgten Michael Heinrich (Orgel) und Lothar Wappes (Querflöte), für das Mittagessen im Pfarrsaal die Ministranten. Die Kollekte ging an "Children Care Uganda", eine Organisation, in der sich Mirjam Oettinger, gebürtige Lengfelderin, im Norden Ugandas engagiert.
Von: Wolfgang Hugo (Pressereferent, Freundeskreis des ÖZ Lengfeld)
