Vor großen Katastrophen blieb die Region Ochsenfurt im abgelaufenen Jahr verschont. Trotzdem ist viel passiert in den vergangenen zwölf Monaten. Eine kleine Auswahl finden Sie auf den folgenden Seiten.
Feuer in der Zuckerfabrik
Während auf den fränkischen Äckern die größte Zuckerrübenernte der Geschichte heranreifte, brannten am 17. Juni auf dem Rübenhof der Ochsenfurter Zuckerfabrik 2000 Strohballen lichterloh und mit ihnen ein großer Teil der Förderanlagen. Der Schaden lag bei über zehn Millionen Euro. In einer beispiellosen Aktion ist es den Südzucker-Mitarbeitern gelungen, die Anlagen bis zum Beginn der Rübenernte wieder provisorisch instand zu setzen. Wenig später ermittelte die Polizei die beiden Brandstifter. Sie warten auf ihren Prozess.
Geduldsprobe für Autofahrer

Staus im Berufsverkehr gehörten in Ochsenfurt in diesem Jahr zum gewohnten Straßenbild. Seit dem Abriss der Neuen Mainbrücke im Frühjahr 2016 konzentriert sich der Durchgangsverkehr auf die Südtangente. Seit Monaten wird zudem in der Würzburger Straße gearbeitet. Kein Wunder, dass staugeprüfte Autofahrer die Fertigstellung der Neuen Mainbrücke voraussichtlich Ende 2018 herbeisehnen. Inzwischen wird an der Baustelle seit Monaten mit Hochdruck gearbeitet.
Ausgeflogen

Im Sommer hatte er beim 2. Fränkischen Paraballooning noch Tausende Zuschauer angezogen. Wenige Monate danach verlässt der Fallschirmspringerclub Oberhausen seine Heimat und schlägt 35 Jahre nach der Gründung sein Quartier in Rothenburg auf. Der Grund: Einer der Eigentümer des Sprunggeländes hatte den Pachtpreis drastisch erhöht. Der kleine Riedenheimer Ortsteil und der gesamte Ochsenfurter Gau verlieren eine Attraktion.
Kompromiss für den Feldhamster

Die letzten Hürden, die dem Bau einer Ortsumgehung in Giebelstadt noch entgegenstanden, wurden in diesem Jahr aus dem Weg geräumt. Ein Ausgleichsverfahren mit artenschutzgerechter Bewirtschaftung soll sicherstellen, dass sich Wiesenweihe und Feldhamster auch künftig noch rund um Giebelstadt wohlfühlen können, ohne dass 25 Hektar fruchtbarer Ackerboden aus der Bewirtschaftung genommen werden müssen. Im kommenden Jahr soll das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.
90 Millionen für die Main-Klinik

Ursprünglich war an der Ochsenfurter Main-Klinik von einem Austausch des Trinkwassernetzes die Rede. Inzwischen ist daraus eine Generalsanierung geworden, die sich über zwölf Jahre hinziehen und rund 90 Millionen Euro kosten soll. Der Landkreis bekennt sich zur Zukunft seiner Klinik, fordert aber von der Stadt Ochsenfurt, die Zufahrt zu verbessern. Im Stadtteil Bärental fürchten die Anlieger, dass es dadurch noch gefährlicher auf den Siedlungsstraßen wird. Unabhängig von der Sanierung wird derzeit das ehemalige Schwesternwohnheim an der Klinik abgebrochen, das bislang höchste Wohngebäude der Stadt.
Neues Pfarrzentrum

Seit der Grundsteinlegung im Juli ist der Bau eines neuen Pfarrzentrum in Ochsenfurt sichtbar voran gekommen. Das Diözesanbüro, eine Orgelschule und Räume für verschiedene Gruppen der Pfarrei St. Andreas finden in den neuen Gebäude Platz. Im benachbarten Mesnerhaus entstehen eine Pilgerherberge und ein Raum für Seelsorge- und Beratungsgespräche.
Kurzes Gastspiel

Bereits nach seiner ersten Spielzeit als Intendant der Röttinger Frankenfestspiele hat Knut Weber im August um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten. Grund ist die anstehende Generalsanierung an seinem heimischen Stadttheater in Ingolstadt. Die Spielzeit 2018 leitet er noch, dann kommt Lars Wernecke ans Ruder, bislang Oberspielleiter am Staatstheater Meiningen. Die Spielstätte selbst ist seit dem Herbst eine große Baustelle, weil der 1971 eingestürzte Ostflügel der Burg Brattenstein wiederaufgebaut wird. Bis Ende Mai haben die Bauarbeiter dazu noch Zeit, dann beginnt die neue Theatersaison.
Tornado über Acholshausen

In die Diskussion, ob es nun ein Tornado oder nur eine heftiger Gewitterböe war, der im Juli über Acholshausen wütete, hatte sich sogar der ehemalige ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann eingeschaltet. Jedenfalls richtete der Sturm gehören Schaden an, entwurzelte Bäume und holte sogar die Statue des heiligen Josef von seinem Postament an der Kirchentreppe.
Biergarten unter der Brücke

„Verrückt oder clever“ titelte diese Zeitung im Jahr 2010, als Holger Metzger aus Bolzhausen sich entschloss, Teile der abgerissenen Segnitzer Mainbrücke zu kaufen und sie in einem Biergarten wieder aufzubauen. Es dauerte ein paar Jahre. Nach und nach ist mitten im Ochsenfurter Gau ein Veranstaltungsgelände entstanden, das weithin seinesgleichen sucht. Blickfang sind die vielen alten Maschinen und technischen Anlagen, die daraus eine Art Freilichtmuseum machen.
Einzug ins Parlament

Simone Barrientos hat's geschafft. Als Abgeordnete der Linken wurde die Verlegerin aus Ochsenfurt am 24. September in den Bundestag gewählt. Neben dem Gaukönigshöfer CSU-Mann Paul Lehrieder wird die Region Ochsenfurt somit künftig von zwei Abgeordneten in der Bundeshauptstadt vertreten.
Öchsner-Villa und kein Ende

Noch immer gibt es keinen Schlusspunkt in der leidigen Affäre um die Öchsner-Villa, die sich die Tochter des Bürgermeisters im schönen Tauberrettersheim gebaut hat. Erst ging es um eine Pferdestall, der Auflage der Baugenehmigung war, weil der Bauplatz im Außenbereich lag, aber nie gebaut wurde. Jetzt hat sich herausgestellt, dass der Gemeinderat der Bürgermeistertochter 32 000 Euro Gebühren für den Anschluss an die Kläranlage erlassen wollte. Die Rechnungsprüfung hält den Beschluss für unzulässig. Doch die Bürgermeistertochter und ihr Lebensgefährte haben Widerspruch gegen den Gebührenbescheid eingelegt.
Flockenwerk wird zum Hotel

Ausgedient hat das ehemalige Kartoffelflockenwerk und spätere Baywa-Gelände am Ochsenfurter Floßhafen schon lange. 2017 sind die Pläne eines Investors gereift, dort ein Hotel überwiegend in Holzbauweise zu errichten. In den nächsten Wochen sollen die Bagger anrücken, um den Industriebau aus der Zeit um 1900 dem Erdboden gleich zu machen.
Die Zeichen der Energiewende

Im September ging in Stalldorf das Umspannwerk in Betrieb, das die 380 000-Volt-Hochspannungsleitung mit dem 110 000 Volt starken Verteilnetz verbindet. Weil die Energiewende nur gelingen kann, wenn das Leitungsnetz den regenerativ erzeugten Strom aufnehmen kann, investiert Netzbetreiber TransnetBW in den Ausbau. Der Strom aus Photovoltaik und Kindkraft kann nun in Stalldorf direkt ins überregionale Übertragungsnetz eingespeist werden.
Die alte Volksschule wurde abgerissen

Fast 80 Jahre erfüllte die Ochsenfurter Volksschule ihren Zweck. 2017 wurde sie eingerissen, nachdem in den Jahren zuvor eine neue Grundschule gebaut worden war. Auch der Anbau, „Würfel“ genannt, sollte weichen, darf nun aber doch stehen bleiben. Dort wo das alte Schulgebäude stand, entstand ein Verkehrsübungsplatz, auf dem sich die Kinder auch in der Pause austoben dürfen.
Dem Kirchturm die Spitze aufgesetzt

Seit Herbst 2016 wird am Goßmannsdorfer Kirchturm gearbeitet – marode war er schon viel länger. Im Juni wurde das Fest der Kreuzerhöhung gefeiert, und viele Goßmannsdorfer verfolgten vom Kirchplatz aus mit, wie mit einem Aufzug die restaurierte goldene Turmkugel sowie das gesegnete Kreuz und die Johannesfigur auf die Spitze des Turmes transportiert wurden.
Begegnung mit Martin Luther

Ganz Sommerhausen war auf den Beinen beim Konfirmandentag am 7. Oktober. Bei dem großen Lutherspektakel mussten die rund 180 Konfirmanden aus dem ganzen Dekanat Würzburg knifflige Aufgaben lösen. Anlass für das Großprojekt mit dem Titel „Reformation ins Spiel gebracht“ war das Lutherjahr 2017. In historischen Kostümen beteiligten sich auch viele Sommerhäuser an dem Tag.
Ein Bürgermeister gibt auf

Die Nachricht kam überraschend: Im Oktober kündigte Winterhausens Bürgermeister Wolfgang Mann seinen Rücktritt zur Jahresmitte 2018 an. Seit 2002 sitzt er an der Spitze und galt als ausgleichender Kommunalpolitiker, der sich um eine konstruktive und positive Atmosphäre in seinem Gemeinderat bemühte. Rein private Gründe seien für seine Entscheidung ausschlaggebend gewesen, gibt Mann an.
Scheidung nach dem Schulstreit
Die Trennung des Jahres: Streitereien haben dazu geführt, dass sich Marktbreit aus dem Schulverbund Maindreieck mit Ochsenfurt und Gaukönigshofen verabschiedet hat. Auslöser für den Zoff waren drei Schüler, die der Ochsenfurter Mittelschuldirektor nach Marktbreit schicken sollte, damit dort eine Eingangsklasse gebildet werden kann. Weil sich der Schulleiter weigerte, kam es zum Streit und trotz Partnerberatung durch das Schulamt auch zur Scheidung.
Auf der Nixe in den Hafen der Ehe
Auf der Ochsenfurter Altstadtfähre „Nixe“ können sich seit dem Frühsommer Brautpaare standesamtlich trauen lassen. Das erste Paar, das von dieser Möglichkeit Gebrauch machte, kam aus Westfalen nach Ochsenfurt und gab sich am 2. September auf dem Schiff das Ja-Wort. Nach der offiziellen Zeremonie brach die „Nixe“ mit der Frischvermählten an Bord zu einer Fahrt in Richtung Kitzingen auf.
Grundstein für neues Dialysezentrum
Nach 17 Jahren Dauerprovisorium war im Oktober an der Main-Klinik in Ochsenfurt die Grundsteinlegung für eine neues Nierenzentrum des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation, 500 Nierenpatienten werden in dem Nierenzentrum behandelt, darunter über 30 Menschen, deren Leben von Dialyse abhängt.
Gefährlicher Teer im Steinbruch

Für den Bund Naturschutz ist es der größte Umweltskandal im Landkreis Würzburg: Im Schotterwerk Aub soll der Betreiber tonnenweise Teer und andere Abfälle illegal abgelagert haben. Mittlerweile sind sich Politik und Landratsamt auch einig: der Teer muss raus. Doch getan hat sich bisher nichts. Auch, weil die Aufarbeitung des Umweltskandals von Pannen begleitet ist.
Mainmuseum im Spital

Jahrelang hat der Spital-Förderverein Spenden gesammelt, um die Sanierung der mittelalterlichen Spitalanlage in Ochsenfurts Altstadt zu ermöglichen. Heuer wurde das Engagement endlich belohnt. Die Stadt will die Restaurierung in Angriff nehmen und hofft auf großzügige staatliche Unterstützung. Ein Main-Museum von überregionaler Bedeutung soll in dem alten Gemäuer entstehen.
Günstiger Wohnraum und skeptische Nachbarn

Im Frühsommer wurde bekannt, dass sich die Stadt Ochsenfurt um Aufnahme in ein Programm des Freistaats zur Schaffung von Wohnraum für anerkannte Asylbewerber und sozial Schwache bewerben will. Am Eingang zum Bärental soll das Mehrfamilienhaus entstehen. Obwohl der Neubau inzwischen beschlossen ist, sehen ihn Anwohner aus dem Bärental kritisch. Sie befürchten eine Überforderung bei der Integration in ihrem Stadtteil.
Finanzieller Kraftakt für die Kinder

Jahrelang war über die Zukunft des zu klein gewordenen Büttharder Kindergartens beraten und diskutiert worden. Im November war endlich der erste Spatenstich für einen Neubau neben der Grundschule. Auf dem 2000 Quadratmeter großen Grundstück an der Simmringer Straße entsteht nun ein neuer Kindergarten, der besonders energieeffizient sein wird. Drei Millionen Euro kostet der Bau, 1,2 Millionen muss die Gemeinde Rimpar aufbringen. „Ein finanzieller Kraftakt, aber das sind uns unsere Kinder wert“, sagt Bürgermeister Edwin Gramlich.
Pleiten, Pech und Pannen beim Freibadbau

Es holperte von Anfang an mit der Sanierung des Gelchsheimer Freibads. Seit Sommer 2015 sitzen die Badegäste auf dem Trockenen. Unzureichende Planungen, Pfusch am Bau und Pleiten zogen sich wie ein roter Faden durch das Vorhaben. Heuer hat die Gemeinde offensichtlich die Kehrtwende geschafft. Die Arbeiten gehen voran. Pünktlich zur kommenden Badesaison soll das Freibad wieder benutzbar sein.
Die Polizei zieht um

Jahrelang haben sie die Ochsenfurter Polizeibeamten ein neues Dienstgebäude herbeigesehnt. Im April durften sie in den Neubau in der Tückelhäuser Straße einziehen. Die alte Inspektion am Strickleinsweg, zuvor ein Wohnhaus und dann ein Gesundheitsamt, will der Freistaat nun verkaufen. Die Ochsenfurter SPD möchte dort gerne wieder Wohnungen einrichten.
Keine Musiknacht
Am 4. August hätte in Ochsenfurt wieder die Musiknacht stattfinden sollen. Ende Juni aber verkündete der Stadtmarketingverein den Ausfall der Veranstaltung im Jahr 2017. Der Verein konnte nicht genügend Geld über Sponsoren zusammenbekommen, um die Finanzierungslücke zu schließen. Im Jahr 2018 steht die Musiknacht aber erneut auf dem Veranstaltungskalender.
Mehr Platz für die Grundschule

Im November begann in Eibelstadt die Generalsanierung und Erweiterung der Grundschule. Zwei Jahre Bauzeit sind für die beiden Bauabschnitte vorgesehen, die Gesamtkosten belaufen sich auf 9,5 Millionen Euro. Unter anderem werden Gebäude für die Mittagsbetreuung und die Verwaltung sowie die Pausenhalle neu errichtet. Die Räume im bestehenden Schulgebäude sowie die Turnhalle und die Außenanlagen werden saniert.
Zeichen der guten Konjunktur

Nur gut ein Jahr ist zwischen dem Baubeginn und der Eröffnung des i–Park-Hotels am Giebelstadter Klingholz in diesem Herbst vergangen. Die 69 Zimmer sollen den steigenden Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten, vor allem für Geschäftsreisende, decken.
Feiern auf dem Flugplatz

Spätestens seit dem Auftritt von Andreas Gabalier 2016 hat sich der Flugplatz in Giebelstadt zum Top-Veranstaltungsort der Region entwickelt. Der Sommer 2017 war ein echter Festival-Sommer: Neben einem Konzert der HipHop-Band „Fanta 4“ lockten zwei große Festivals viele Tausende Fans nach Giebelstadt.
Rocken unter Bäumen

Seit zwei Jahrzehnten geht beim Rock-Festival „Rock am Wald“ auf einem Waldstück zwischen Bütthard und Oesfeld alljährlich die Post ab. Im Jubiläumsjahr hat das Organisationsteam der ersten Stunde seine Aufgaben an die nächste Generation übergeben. Die Zukunft des Festivals ist offen, ein Stilwechsel nicht ausgeschlossen.