Unsere Dämme haben gehalten“, sagt Sommerhausens Bürgermeister Fritz Steinmann am Montagmorgen. Auch die Pumpen haben wieder dazu beigetragen die bebauten Bereiche der Gemeinde wasserfrei zu halten.
Anders sieht es in Randersacker aus. Die Gemeinde hat im Morgendunst einen Hauch von Klein-Venedig. Die Hauptstraße steht zu großen Teilen unter Wasser, der Randersackerer Fischer Robert Engelhardt läuft in Wat-Hosen durchs Wasser und zieht zwei Schelche hinter sich her. „Damit habe ich gerade eine Gesellschaft von rund 30 Leuten in den Bären gebracht. Die logieren dort“, berichtet er. Ein paar Meter weiter sitzt Renate Körner, auch in Wat-Hosen, im Hochwasser auf einer Bank vor ihrer Weinstube und füttert seelenruhig die Schwäne, die die Hauptstraße als neues Revier betrachten. „Was will man machen“, sagt sie, „wir müssen warten bis das Wasser wieder fällt.“
Eine Passantin versucht die Straße zu überqueren, mangels Gummistiefel hat sie sich Plastiktüten über die Beine gezogen. Kurz vor der anderen Seite gibt sie auf und lässt sich von Robert Engelhardt und seinem Schelch „retten“. Eigentlich wollte sie zum Zahnarzt erzählt sie. Der wird aber heute vergeblich auf sie warten.
In Veitshöchheim erreichte das Hochwasser am Montag früh um 5 Uhr seine Höchstmarke von 6,42 Metern. Hier lag der Pegelstand um 13 Zentimeter höher als bei der ersten Hochwasserwelle vergangene Woche. In der Unteren Maingasse gelang es den Helfern mit Sandsäcken auf der Polderwand ein Überlaufen zu verhindern. Viel höher hätte das Hochwasser aber nicht mehr steigen dürfen. Froh war man deshalb über die Nachricht, dass der Pegelstand in Würzburg um 7 Uhr mit 6,41 Meter wieder rückläufig war. Nicht so erfreulich entwickelte sich die Situation in der Oberen Maingasse: Hier hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll mit dem Abpumpen von Wasser zu tun, das rückläufig über die Wiese an den Mainfrankensälen auf die Maingasse strömte.
In Margetshöchheim mussten mehrere Keller ausgepumpt werden, am Montagmorgen wurden zwei Anwohner mit einem Schlauchboot aus ihrem Haus abgeholt, damit sie zur Arbeit gehen konnten. Größere Schäden sind in Margetshöchheim nicht bekannt; die von Anwohnern und Feuerwehr getroffenen Maßnahmen haben wohl Schlimmeres verhindert.
„Bis auf die 140 Anwesen in Frickenhausen, die leider nochmal komplett überflutet wurden, sind wir im Landkreis relativ glimpflich weggekommen“, sagt Kreisbrandrat Heinz Geißler. Weil die Welle aber nur sehr langsam abfließt, wird man wohl nicht vor Dienstagabend mit größeren Aufräumarbeiten beginnen können.