Eine große Festgemeinde hatte sich vor 22 Jahren eingefunden, als Anton Dotzel sein „Lämmle“ einweihte. Der vor kurzem verstorbene Metzgermeister hatte das im Krieg zerstörte und später überwiegend als Lager genutzte Anwesen neben der Marienkapelle von der Stadt erworben und zu einem bodenständigen Wirtshaus mit Weinkeller, Café und Ladenpassage ausgebaut.
Mit der Distelhäuser Brauerei als Partner und den Wirtsleuten Jürgen und Annemarie Wenzel hatte Dotzel ein glückliches Händchen bewiesen. Die Gastwirtschaft mit ihrem Biergarten unter Kastanien wurde ein Anziehungspunkt für Einheimische und vor allem auch Touristen.
Nun ist im Lämmle die Zeit zum Wechsel gekommen. Nach 22 Jahren haben sich die Wirte in den verdienten Ruhestand zurückgezogen. Zum Abschied war Brauerei-Chef Stefan Bauer mit Frau Sabine persönlich nach Würzburg gekommen, um sich bei der Familie für die sehr erfolgreiche Arbeit zu bedanken. 46 Jahre war Jürgen Wenzel, der aus Ilmenau in Thüringen stammt, Wirt. Vor dem Lämmle hatte er 17 Jahres die Gaststätte „Blasius“ in der Blasiusgasse geführt. Als Abschiedsgeschenk überreichte Stefan Bauer den Wirtsleuten Blumen und einen Holzschnitt, der das Lämmle und die Wappen der Stadt und der Brauerei zeigt.
Gleichzeitig begrüßte der Brauerei-Chef den neuen Wirt Rolf Schulz. Er ist seit 30 Jahren Wirt, 27 Jahre davon war er im „Backöfele“ die rechte Hand von Gerd Ehehalt. Das Interesse am Lämmle sei sehr groß gewesen, meinte Bauer. Er sei überzeugt, mit Rolf Schulz den richtigen Wirt gefunden zu haben, der sich persönlich um seine Gäste kümmert.
Schulz bedankte sich bei der Familie Wenzel, die ihm mit gutem Rat zur Seite gestanden habe, und bei seiner Lebensgefährtin Carmen Sauer. Das „Lämmle“ will er in seinem Charakter erhalten und auch künftig als Wirtshaus im fränkischen Stil für Einheimische und Gäste führen. Sehr dezent aber wirkungsvoll hat Schulz das von gediegener Eiche geprägte Bild der Gaststätte aufgefrischt und illuminiert.
Die Speisekarte ist von regionalen Gerichten geprägt. Hier findet man Mostsuppe, Schweinebraten mit Landbiersoße, Bauernschmauß, Brotzeitteller und manches mehr, und das alles zu volkstümlichen Preisen. Daneben hat Schulz eine kleine Auswahl von Weinen aus guten fränkischen Weingütern zusammengestellt. Geöffnet ist das Lämmle von 10 bis 24 Uhr, Sonntag ist Ruhetag.