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WÜRZBURG: Defiliermarsch für Strauß und bei Steinmeier Regen

WÜRZBURG

Defiliermarsch für Strauß und bei Steinmeier Regen

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    auf dem Marktplatz: Bei Steinmeier saß man im strömenden Regen.Foto: MÜLLER
    auf dem Marktplatz: Bei Steinmeier saß man im strömenden Regen.Foto: MÜLLER

    Bei alten Recken wie Ex-Postminister Wolfgang Bötsch (er wird am Sonntag 75, siehe Franken-Teil) weckt der Besuch der Kanzlerin Erinnerungen an frühere Politiker-Prominenz in Würzburg. Der junge Bötsch selbst war es, der für den Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) im Juni 1961 Kanzler Konrad Adenauer nach Würzburg holte. Einen Bocksbeutel und einen historischen Stich der Alten Uni überreichte er dem „Alten“ stolz bei dessen Auftritt in der Frankenhalle.

    Dass Adenauer damals überhaupt reden konnte, war einem jungen Feinmechaniker- und Elektromeister zu verdanken. Er hatte im Gebälk einen losen Kontakt in der Leitung entdeckt und die Sprechanlage wieder in Gang gesetzt. Es war der spätere Bürgermeister Erich Felgenhauer.

    Die mit Abstand größte Wahlveranstaltung der CSU spielte sich 1976 mit Franz-Josef Strauß auf dem Residenzplatz ab, laut Bötsch mit 28 000 bis 30 000 Menschen und 17 Musikkapellen. Auf dem Marktplatz erinnert sich der Würzburger CSU-Ehrenvorsitzende an mehrere Veranstaltungen mit Helmut Kohl. Bötsch war als Kreisvorsitzender der Hausherr – und genoss es. So, als Kohl zum Bayerischen Defiliermarsch einziehen wollte. Bötsch hat dafür gesorgt, dass dies Franz-Josef Strauß vorbehalten blieb. Helmut Kohl musste sich mit den „Alten Kameraden“ zufrieden geben.

    Höhepunkt an Kundgebungen für den späteren Würzburger SPD-Staatssekretär Walter Kolbow war im Jahr 1972 der umjubelte Auftritt von Willy Brandt auf dem Marktplatz, kurz vor dem historischen Wahlsieg der SPD. Später schauten auch die Kanzlerkandidaten Vogel, Rau und Lafontaine in Würzburg vorbei. Aber am besten in Erinnerung behielt Kolbow doch Gerhard Schröder mit seinen zwei Auftritten in der damaligen Carl-Diem-Halle: „Schröder war ein richtiger Wahlkämpfer, er hat in Würzburg sein Image als Rampensau unter Beweis gestellt.“ Was man vom ruhigeren Frank-Walter Steinmeier nicht behaupten konnte. Er bekam 2009 auf dem Marktplatz die Vorboten des für die SPD deprimierenden Wahlabends zu spüren: Es goss in Strömen.

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